Plus 159 Prozent: Preis für Fernwärme in St. Pölten explodiert
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Kosten für eine warme Wohnung bringen Bezieher der Fernwärme St. Pölten GmbH momentan ordentlich ins Schwitzen. Gegenüber des 1. Jänners 2021 wurden die Tarife der Tochtergesellschaft der Stadt St. Pölten (51 Prozent) laut der städtischen FP um 159,2 Prozent angehoben.
Um auf die drastischen Preissteigerungen zu reagieren, stockte man seitens der Stadt im Spätherbst den Heizkostenzuschuss auf 250 Euro auf.
Kurze Zeit später erhöhte die Fernwärme-Gesellschaft wiederum ihre Preise, wie die VP kritisiert. Statt 87,95 Euro kostete eine Megawattstunde dann 159,84 Euro bei Objektzählung.
„Die Auswirkungen einer solchen Preisausweitung können – anders als bei Strompreisen – auch nicht durch einen Wechsel des Anbieters gemindert werden, da die Fernwärme St. Pölten eine Monopolstellung aufgrund der notwendigen Leitungen und Infrastruktur innehat“, schlägt VP-Klubobmann Florian Krumböck in dieselbe Kerbe wie die Freiheitlichen. „Deshalb kommt der Stadt St. Pölten als öffentlicher Mehrheitseigentümer der Gesellschaft eine besondere Verantwortung zu.“
Ähnlich sehen das auch die St. Pöltner Grünen: „Die Wärmelieferung der EVN-Kraftwerke am Standort Dürnrohr deckt rund zwei Drittel des Fernwärme-Bedarfs an Fernwärme in St. Pölten. Die aktuelle Argumentation, die Preissteigerung sei ausschließlich dem Gaspreisindex zu verdanken, greift daher zu kurz“, so Stadträtin Christina Engel-Unterberger weiter.
Stadt will Problem lösen
Um der Preisexplosion im gesamten Energiesektor entgegenzuwirken wurde in der Sitzung des Gemeinderats am Montag nun einstimmig der „NÖ Energiegipfel St. Pölten“ beschlossen.
Noch im Februar sollen Verhandlungspartner bestehend aus EVN und Fernwärme, Land NÖ, sowie den GVVs und des Städtebundes mit der Stadt zusammenkommen und konkrete Ergebnisse erzielen, so die Stadt. Denn laut SP-Bürgermeister Matthias Stadler müssen Lösungen für diese Probleme vor allem auf landes- und bundespolitischer Ebene gefunden werden. Bereits im Vorjahr hätte man mit einer Resolution auf die steigenden Energiekosten hingewiesen. „Der beschlossene Energiekostenausgleich von derzeit 150 Euro ist ein Tropfen auf den heißen Stein“, so Stadler der mitunter eine Erhöhung auf 300 Euro fordert.
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