Petition für Rettung der Ybbstaler Notarztstelle mit enormer Bürgerbeteiligung

Bürgeremsitergruppe startete Petiton
Aktionsgruppe Herzalarm sieht sich durch die Bürgerbeteiligung bestätigt. Unterschriftenaktion für Petition nach einem Monat abgeschlossen. Der KURIER kennt die ersten wichtigsten Details.

Nach einer nur einmonatigen Kampagne wurde  am Leopoldi-Tag im Ybbstal die Unterschriftenaktion für eine Petition zum Erhalt oder zumindest  vollwertigen Ersatz des Notarztstützpunkts  in Waidhofen an der Ybbs wie geplant abgeschlossen.

Wenngleich die endgültige Unterschriftenzahl nur im Groben abgeschätzt werden kann, fühlen sich die kämpferischen Aktivisten von den Bewohnern des Ybbstals voll bestätigt und gestärkt.

Knapp 10.000 Onlineunterschriften

"Die Petition ist ein voller Erfolg geworden und sie zeigt, wie wichtig unserer Bevölkerung der Erhalt der Notfallversorgung ist. Allein die  Online-Unterschriften betragen in etwa 10.000 Unterschriften“,    berichtet der Mediziner und Sprecher der Aktion Herzalarm, Alfred Lichtenschopf.

Tausende Unterschriften auf analogen Unterschriftenlisten müssten noch kontrolliert und ausgezählt werden, kündigt er an.

Die Aktivistengruppe, die aus regionalen Ärzten und Fachkundigen aus dem medizinischen Bereich besteht, hatte sich mit den Waidhofner Stadtverantwortlichen zusammengetan, um gegen das von der Landespolitik geplante Aus des NEF-Stützpunkts (Notarzteinsatzfahrzeug) zu mobilisieren und in einen Diskurs mit der Landespolitik zu kommen.

Wie oftmals berichtet, ist im Rahmen des NÖ Gesundheitspakts 2040+ geplant und vom Landtag bereits beschlossen,  die Zahl der Notarztstützpunkt in NÖ von derzeit 32 auf 21 zu reduzieren. Bei einer großen Diskussionsveranstaltung vor einem Monat in Waidhofen/Ybbs gingen gegen diese Pläne die Wogen hoch.

Man begrüße angesichts explodierender Umlagekosten für das Gesundheitssystem bei den Gemeinden die geplante  Effizienzsteigerung, sagte Waidhofens Bürgermeister Werner Krammer, ÖVP. Es dürfe in der Notfallmedizin in seiner Stadt und im Ybbstal aber zu keinen Verschlechterungen kommen.

Notarzt für die Nachtstunden

"Eine Sperre unseres Notarztstützpunktes  kann mit 1. April 2027 nur erfolgen, wenn es dafür gleichwertigen  notfallmedizinischen Ersatz gibt“, so Krammer. Gleichzeitig wird gefordert, dass dem benachbarten Ybbsitzer Rettungshubschrauber C15 ein bodengebundenes Notarztmittel im 24/7-Betrieb beigestellt wird. Damit soll der Notarzt in den Nachtstunden, wenn der Helikopter nicht fliegt, ausfahren können.

Im Rathaus Waidhofen ist nun jedenfalls die große Zähl- und Kontrollaktion angelaufen. Zu den konkret 9.500 Online-Unterschriften kommen an die 4.000 analoge Unterschriften auf Listen, die im städtischen Bereich in Geschäften und auf Märkten von den Herzalarm-Aktivisten gesammelt wurden.

Ybbstalgemeinden

Dazu kommen jetzt die Unterstützungserklärungen, die in den Umlandgemeinden und auch im oberösterreichischen und steirischen Raum, wo von Waidhofens Notärzten viele Einsätze bestritten werden, abgearbeitet werden.

notarzt einsatz

Die Notarztdebatte sorgt im Ybbstal seit Monaten für heiße Diskussionen. 

Man werde die Unterschriftenlisten sorgsam kontrollieren, um Ungereimtheiten oder Doppelgleisigkeiten zu vermeiden, heißt es aus dem Waidhofner Rathaus. Aus den Ybbstalgemeinden gibt es noch keine konkreten Rückmeldungen, aber auch von dort wird generell eine starke Bürgerbeteiligung berichtet. 

Detailergebnisse

Einzelne in der Stadt aufgelegte Listen zeigen, dass das Thema den Leuten unter den Nägeln brennt. Allein in zwei Apotheken wurden gemeinsam rund 1.300 Unterschriften geleistet. In einer Innenstadt-Trafik waren es immerhin ebenfalls 355.

Ebenso interessant: In der Ordination eines Arztes in einer oö. Nachbargemeinde kamen 300 Unterschriften zusammen und über das Rote Kreuz in St. Gallen in der Steiermark wurden knapp 300 Unterschriften geliefert. Über die RK-Rettung in Waidhofen/Ybbs selbst kamen  ebenfalls nochmals 200. Herzalarmsprecher Lichtenschopf rechnet mit bis zu 17 oder 18.000 Unterschriften.

Nach der Auszählung gelte es mit den Rathausverantwortlichen die nächsten Schritte auszudiskutieren, kündigt Leichtfried an. An wen die Petition im St. Pöltner Landhaus übergeben werden sei noch offen, sagt er. 

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