"Jede Minute zählt": Debatte um Notarzt im Ybbstal startet jetzt richtig

Infoveranstaltung zum Notarzt
In einer Informationsveranstaltung wird am Mittwochabend die geplante Auflassung des Notarztstützpunkts in Waidhofen/Ybbs durchleuchtet. Danach startet eine Unterschriftenkampagne.

In der Dauerdebatte um die Verringerung der Notarztstützpunkte in Niederösterreich von 32 auf 21 nimmt die breite Diskussion in Waidhofen/Ybbs und im gesamten Ybbstal nun erst richtig Fahrt auf. Mit einer Bürgerinformationsveranstaltung  am Mittwochabend startet der Diskurs über die von der Landespolitik geplante Auflassung des Notarztstützpunkts in Waidhofen. Danach startet eine Kampagne.

Die Waidhofner Dreierstadtregierung mit Bürgermeister Werner Krammer (ÖVP), Vizebürgermeister Armin Bahr (SPÖ) und Stadtrat Martin Dowalil (FUFU) will mit den Aktivisten der Ärzteinitiative „Herzalarm“  einen  "breit angelegten Informations- und Beteiligungsprozess zur Zukunft der Notfallversorgung in der Region“ starten.

Ein gelber Rettungshubschrauber des ÖAMTC vor einem Gebäude.

Dem bei Ybbsitz stationierten Notarztteam des C15 hat die Landespolitik eine besonders wichtige Rolle im Ybbstal zugedacht. 

"Mit dem Abend geht eine vierwöchige Unterschriftenaktion los, die klar gegen die Auflassung des  Notarztstützpunkts in Waidhofen am 1. April 2027 gerichtet sein wird“, sagt der Mediziner Alfred Lichtenschopf vom Komitee "Herzalarm“. Die regionale Petition "Jede Minute zählt  – Gemeinsam für unsere Notfallversorgung“ wird von den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden geschlossen unterstützt.

Darin gehts um zwei konkrete Maßnahmen.  So müsse die notfallmedizinische Versorgung in der jetzigen Qualität über den 1. April 2027 hinaus gesichert bleiben:  "Der Notarztstützpunkt Waidhofen darf erst geschlossen werden, wenn das im Gesundheitspakt angesprochene Kompensationssystem aufgebaut ist“, heißt es aus dem Waidhofner Rathaus.

 Zweites Notarztfahrzeug 

Weiters wird ein weiteres Notarztmittel im 24/7-Betrieb neben dem  Notarzthubschrauber-Stützpunkt in Ybbsitz  gefordert. "Für die Notfallversorgung der Region Waidhofen, des südlichen Bezirks Amstetten und der angrenzenden Gemeinden in  Oberösterreich und der Steiermark ist ein alleiniger NEF-Stützpunkt in Amstetten, wie im Gesundheitsplan vorgesehen, nicht ausreichend“, kritisieren die Waidhofner weiter den Gesundheitsplan 2040+.

Als kompetente Informanten und Diskussionspartner werden bei der Waidhofner Info-Veranstaltung etwa der Geschäftsführer und Arzt von "Notruf NÖ“ Christian Fohringer, der Landesrettungskommandant Wolfgang Frühwirt, Sebastian Kautzky, der leitende Notarzt des Notarztstützpunktes und Bezirksrettungskommandant Thomas Frühwirt oder auch Arzt Alfred Lichtenschopf auftreten. 

Notarztauto mit Blaulicht.

Debatten über die Reduzierung der Notarztstützpunkte in NÖ reißen nicht ab. 

"Dieses Thema betrifft uns alle – und deshalb ist es wichtig, dass wir als Region gemeinsam entschieden handeln“, lädt Bürgermeister Krammer die Bürger ein, sich zu informieren, Fragen zu stellen und sich an der Petition zu beteiligen. Krammer: "Gemeinsam können wir erreichen, dass auch künftig schnelle Hilfe im Notfall garantiert bleibt.“ 

Die frei zugängliche Veranstaltung beginnt am 15. Oktober im Waidhofner Plenkersaal um 18 Uhr.  Sie wird auch über einen Livestream übertragen.

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