Papierfabik: ÖVP tritt geschlossen gegen Bausperre auf

Papierfabik: ÖVP tritt geschlossen gegen Bausperre auf
Belegschaft der Firma Hamburger bei einer Betriebsversammlung auf die Volksbefragung eingeschworen.

Für die Papierfabrik Hamburger geht es bei der Volksabstimmung am 19. Mai um die Zukunft des Standortes und um den Erhalt von 280 Arbeitsplätzen. Dementsprechend emotional fiel Montagmittag die Betriebsversammlung im Werk aus.

Nachdem aus der Firma lange Zeit keine Stellungnahme zur langwierigen Debatte um den geplanten Ausbau zu hören war, machen die beiden Betriebsräte, Bernd Wagner und Hermann Dekker, nun ordentlich Stimmung. Bei der Versammlung nahmen sie vor allem die regionale Politik in die Pflicht: „Von einer Arbeiterpartei und einer Wirtschaftspartei, die beide gemeinsam im Gemeinderat über eine satte Zweidrittel-Mehrheit verfügen, erwarten wir ein klares Signal für unseren Standort und für unsere Arbeitsplätze,“ so Wagner und Dekker.

1200 gefährdete Gebäude

Bei der Volksabstimmung geht es um eine 15-jährige Bausperre rund um die Fabrik. Das würde das angedachte Projekt verhindern. Hamburger will den notwendigen Hochwasserschutz für 1.200 gefährdete Gebäude nutzen, um in diesem Atemzug das Firmenareal um 16 Hektar zu erweitern. Im Gegenzug würde die Firma 40 Prozent der Kosten für das Schutzprojekt übernehmen. „Mit einer Sperre nimmt man unserem Betrieb nicht nur jede Perspektive, sondern würde auch die Region massiv schwächen“, sagen die Betriebsräte.

Ganz anders sieht es der Initiator der Volksbefragung, Bürgerforum-Gemeinderat Oliver Strametz. Er fürchtet nicht nur eine massive Umweltbelastung durch den Fabriksausbau. Mit den geplanten 16 Hektar für das Werksgelände geht für ihn auch wertvoller Stauraum im Hochwasserfall verloren.

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Die ÖVP rät zu einem "Nein" bei der Volksbefragung

Alle ÖVP-Vertreter der Region treten deshalb für weitere Verhandlungen rund um den Hochwasserschutz ein. Nationalrat Hans Rädler, Landtagsabgeordneter Hermann Hauer und Engelbert Pichler vom Wasserverband verlangen eine öffentliche Präsentation aller Pläne der Firma Hamburger, einen Gesprächsgipfel mit den betroffenen Grundbesitzern sowie ein Erarbeiten von Alternativen.

Die klare Empfehlung der ÖVP ist aber, gegen eine 15-jährige Bausperre zu stimmen: „Wir stehen gemeinsam für Existenzsicherung und dafür, dass kein Arbeitsplatz verloren geht“. Da rund eine halbe Million Euro an Steuern von der Firma Hamburger an die Gemeinde Pitten fließen, profitieren wirklich alle Gemeindebürger vom Standort, so Rädler und Co..

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