ÖVP setzt Ausbildung vietnamesischer Pfleger in NÖ durch
Ab März 2023 beginnt für 150 Vietnamesen die Ausbildung zu Pflegekräften für das Land NÖ. Das ist nach der Sitzung der Landesregierung am gestrigen Dienstag nun endgültig fix.
Wie Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) in der Vorwoche ankündigte, besuchen die Jobanwärterinnen drei Semester in Hanoi einen Deutschkurs. Nach einer Ausbildung am neu eingerichteten International Nursing Center an der FH Krems zur Pflegeassistenz ist den Vietnamesen ein Job bei der Landesgesundheitsagentur sicher.
Den Beschluss für das Pilotprojekt fällten die ÖVP-Landesräte im Alleingang. Denn schon im Vorfeld verweigerte etwa Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ) die Unterstützung des Antrags: „Wir sind nicht für plakative Schnellschüsse zu haben, die aus immer ferneren Ländern die Pflegekräfte importieren wollen“. Was es brauche, sei „planbare Freizeit und faire Bezahlung“, hieß es von der SPÖ.
"Nicht am Arbeitsmarkt zu halten"
Mit gefordert wird Entlohnung der Auszubildenden nach dem Vorbild von Polizeischülern. „Es gibt auch keine Rechtsgrundlage, diese Personen am Arbeitsmarkt zu halten“, ist auch FPÖ-Landesparteiobmann Udo Landbauer gegen das Projekt.
Kritik, auf die Teschl-Hofmeister in einem Pressegespräch nach der Sitzung gar nicht eingehen mochte. Man sei sich bewusst, dass die vietnamesischen Pflegekräfte das Problem nicht lösen könnten. Immerhin würden bis 2030 9.500 neue Pflegende benötigt. Die 150 Vietnamesen würden davon nur 1,6 Prozent decken.
4,2 Mio. Euro
Das Pilotprojekt sei nur ein Mosaikstein im Kampf gegen den steigenden Bedarf. Alleine bis 1. Jänner 2023, wo dann eine bundesweite Förderung greift, bezahlt das Land Pflegeausbildungsprämien in der Höhe in der Höhe von 3,2 Mio. Euro aus. Für die vietnamesischen Pflegekräfte werden 4,2 Mio. Euro investiert.
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