ÖBB-Sparpläne: Gewerkschaft steigt auf die Barrikaden

ÖBB-Sparpläne: Gewerkschaft steigt auf die Barrikaden
Durch die Sparpläne der Regierung werden in NÖ Streichungen von 266 Millionen Euro beim Bahnausbau befürchtet.

Bahnverkehr.

Einsparungen von 266 Millionen Euro beim Bahnausbau in Niederösterreich befürchtet. Es war eine konzertierte Aktion der österreichische Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida. In allen Bundesländern wurde am Donnerstag anlässlich der Budgetrede des Finanzministers gegen geplante Einsparungen bei wichtigen Bahnprojekten protestiert. In Niederösterreich soll laut vida im Entwurf des ÖBB-Rahmenplans in den kommenden sechs Jahren der Rotstift mit 266,3 Millionen Euro angesetzt werden. „Das hat dramatische Auswirkungen auf die Situation der Pendler. Besonders weh tut, dass auch bei der Eisenbahn-Sicherheit eingespart wird“, erklären die vida-Vertreter Horst Pammer, Alfred Spiegl und der Verkehrsexperte der Arbeiterkammer, Thomas Kronister.

Während man im Verkehrsministerium und bei den ÖBB noch keine Informationen über die geplanten Einsparungen in NÖ in Erfahrung bringen kann, hat die Gewerkschaft bereits Details genannt. Demnach sind bei der derzeit im Ausbau befindlichen Pottendorfer Linie Einsparungen von 16,8 Millionen Euro vorgesehen. „Das ist kontraproduktiv dort einzusparen, weil es mit einem Bevölkerungswachstum von 12 Prozent die am stärksten wachsende Region Niederösterreichs ist“, sagt Kronister. Außerdem sei der Ausbau in der Vergangenheit bereits mehrmals verschoben worden.

Beim Ausbau der Bestandsstrecke Süßenbrunn nördlich von Wien seien Einsparungen von 209,4 Millionen Euro vorgesehen. Eigentlich sollte die Verbindung ins Weinviertel und die Slowakei für Reisegeschwindigkeiten von 160 Stundenkilometern optimiert werden.

Laut Informationen der vida fällt auch die Schleife Ebenfurth (Bezirk Wr. Neustadt) dem Sparplan zum Opfer. Derzeit müssen die Züge noch im Bahnhofsbereich gewendet werden, was sich negativ auf die Fahrzeiten auswirkt.

Für gut 21 Millionen Euro soll auch die Elektrifizierung des Streckenabschnitts Herzogenburg-Krems hintangestellt werden. Mittels einer Formel hat die vida berechnet, dass durch die geplanten Kürzungen bis zum Jahr 2023 ungefähr 3900 Arbeitsplätze in Gefahr sind. Die regionale Bauwirtschaft sei besonders betroffen.

Brief an Mikl-Leitner

In einem am Donnerstag unterzeichneten Brief fordert die Gewerkschaft vida Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner um Unterstützung in der Sache auf. Laut ÖBB-Sprecher Christopher Seif werde in alle Ministerien derzeit nach Einsparungspotenzialen gesucht. „Auch die ÖBB wird natürlich ihren Beitrag dazu leisten müssen“, erklärt Seif.

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