Kommunikationsmankos und hitzige Debatten hatten den geplanten Immobiliendeal in der Gemeinde zum Tagesthema gemacht. Die Bürgermeisterpartei ÖVP hat deshalb den Verkauf des Areals an die Raiffeisenbank Ybbstal erst gar nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Mit den Projektgegnern sollen vorerst intensive Gespräche geführt werden, kündigt Bürgermeisterin Maria Kogler an.
Als bekannt wurde, dass im zentrumsnahen öffentlichen Garten samt Kinderspielplatz eine neue Wohnhausanlage geplant sei und die Gemeinde das Areal verkaufen möchte, stiegen Anrainer und andere Bürger auf die Barrikaden. Wie vom KURIER berichtet, startete eine Initiative kurzfristig eine Petition gegen den Wohnkomplex mit kolportierten 24 Wohnungen.
Diese wurde seit der Vorwoche von 619 Unterstützern unterschrieben. Rund 80 Kritiker hätten noch auf Listen gegen das Projekt unterschrieben, berichtet Christa Höglinger, eine der Initiatorinnen. „Wir haben den ersten Schritt geschafft und werden nun in Gespräche eingebunden“, berichtet sie über eine Zusage von Ortschefin Kogler.
Zusagen der Gemeindeführung
Die ist zwar noch immer enttäuscht über die Vehemenz des plötzlichen Widerstands, „eine Einbindung der Anrainer und der Bevölkerung ist ja zugesagt worden und wurde von uns immer forciert“. Vor allem weil man im geplanten Wohnprojekt der Raiffeisenbank auch notwendige barrierefreie betreubare Wohnungen für Senioren unterbringen möchte, sei für sie der Widerstand nicht ganz verständlich.
„In der alten Volksschule sind solche Wohnungen jedenfalls nicht machbar“, sagt sie. Gemeinsam mit den Bürgern und den Bauwerbern werden jetzt Möglichkeiten der Realisierung ausgelotet, kündigt sie an. Zugesagt wurden im Vorfeld für die Anlage bereits eine weiterhin großzügige Grünfläche samt Kinderspielplatz.
Mit einem Beschluss machte der Gemeinderat am Dienstagabend aber dann doch auch klar, dass man das alte Schulgebäude, das aus der Gründerzeit Ende des 19. Jahrhunderts stammt, nicht mehr besonders forcieren möchte.
Wir haben beschlossen die Gemeindebibliothek und Mediathek in die neuen Räume des Haus Ostarrichi zu übersiedeln. Dort besteht ein barrierefreier Zugang und die Bedingungen sind viel optimaler“, so Kogler.
In dem ebenfalls im Zentrum errichteten neuen Wohnkomplex „Haus Ostarrichi“ hält die Gemeinde freie Flächen, für die sie vertragsbedingt ohnehin Miete zahlen muss. Das alte Volksschulgebäude wird dann vorerst leer stehen. Die Gegner des neuen Wohnprojekts hatten ja bereits eine Weiternutzung angeregt. Auch darüber soll nun ausführlich gesprochen werden, kündigt die Bürgermeisterin an.
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