NÖ: 100 Schüler und 10 Lehrer wegen Coronavirus in Quarantäne
Seit Donnerstag vergangener Woche befinden sich rund 100 Schüler und Lehrer in Strasshof an der Nordbahn in häuslicher Quarantäne. Wie Bürgermeister Ludwig Deltl (SPÖ) berichtet, gab es vergangenen Mittwoch die ersten Anzeichen von Infektionen: "Direktor Strohmayer hat mich angerufen und mir Bescheid gegeben, dass es den Verdacht bei ein paar Lehrern gibt, dass sie sich mit Covid-19 infiziert haben."
Direktor Helmut Strohmayer konkretisiert die Vorgänge der letzten Woche: "In der Vorwoche gab es eine Lehrerin, die typische Corona-Symptome gezeigt hat. Ich habe sie an 1450 verwiesen, sie wurde getestet und war tatsächlich positiv."
Zur selben Zeit wurde auch ein Schüler positiv getestet, weswegen eben der gesamte erste Jahrgang, also 100 Schüler und 10 Lehrer, in Quarantäne geschickt wurden. Mittlerweile sind noch zwei Infektionen hinzugekommen. Ein Lehrer und ein Schüler sind davon betroffen. Dass die Schule so glimpflich davon gekommen ist, hat unter anderem mit dem Konzept zu tun, welches Direktor Strohmayer anwandte: "Wir haben die Schule in vier Viertel geteilt. Also vier Teams, eins pro Jahrgang. Diese Teams haben sich nicht durchmischt und so konnten wir verhindern, dass die Infektion auf andere Jahrgänge übergreift."
Von den Behörden verärgert
Was dem Direktor aber gar nicht schmeckt, ist wie die Gesundheitsbehörden mit seinen Lehrern umgegangen ist. Denn bei den Testungen gab es im Vorfeld gravierende Probleme. "Ich habe da dann wirklich ugiert, dass die Lehrer endlich getestet werden. Denn man hat die Lehrer fast eine Woche warten lassen."
Die erste Gruppe wurde am Mittwoch, die zweite Gruppe wird heute, Donnerstag getestet. Direktor Strohmayer hofft, dass der "normale" Schulbetrieb ab kommenden Montag wieder läuft und alle Schüler und Lehrer wieder in der Schule sind.
Die Gefahr einer Schulschließung gab es aus Sicht des Direktors nicht. Eben weil die Schüler und Lehrer seit Schulbeginn in vier Teams geteilt wurden. "Ich habe das damals gemacht, weil ich schon so eine Vorahnung hatte, dass vielleicht mal auch ein Fall bei uns auftaucht", so der Direktor.
17 Infektionen in Strasshof
Die steigenden Zahlen betreffen nicht nur die Schule, sondern auch die gesamte Gemeinde. Wie Bürgermeister Deltl berichtet, gibt es aktuell 17 positive Fälle in Strasshof. "Das ist auch bedingt durch den Cluster in der Schule. Wir bewegen uns mit diesen Zahlen in etwa in dem Bereich, wo wir im Frühjahr Ende März und Anfang April waren. Also man merkt deutlich, dass die Zahlen in der Gemeinde steigen", so Deltl.
Die restliche Schule ist weiterhin geöffnet, der Unterricht für die anderen Schüler findet wie geplant statt. Die in Heimquarantäne befindlichen Schüler werden via Homeschooling von ihren Lehrern unterrichtet.
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