NÖ-Landesrat Eichtinger: „Müssen die Zeit für Weiterbildung nutzen“

Etwa 16.900 Lehrlinge sind in Wiener Betrieben beschäftigt.
Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger über die Arbeitslosenzahlen, den Fachkräftebedarf und das Impfen.

Die steigenden Arbeitslosenzahlen zählen in Zeiten der Corona-Pandemie zu den größten Herausforderungen. Im November waren über 68.000 Personen beim Arbeitsmarktservice registriert.

Für Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) ist die Aus- und Weiterbildung der zentrale Schlüssel, um auch regional gegen diese Entwicklung ankämpfen zu können. „Das ist unser großes Thema für die kommenden Monate. Den Leuten eine Perspektive zu geben und sie auf die Zeit vorzubereiten, wenn die Wirtschaft wieder ins Laufen kommt“, sagt Eichtinger im KURIER-Talk im Stadtstudio Pods & Bowls.

Martin Eichtinger hatte zuletzt in den verschiedenen Regionen Gespräche mit Firmenvertretern zur Arbeitsmarktsituation geführt. Das Überraschende: „Unternehmen suchen auch in der jetzigen Zeit nach wie vor Fachkräfte. Ich glaube, dass vielen Menschen nicht bewusst ist, dass auch während des Lockdowns jedes Monat mehrere Tausend Menschen in neue Arbeitsplätze in Niederösterreich vermittelt werden“, sagt Eichtinger. Entscheidend sei, dass man Arbeitssuchende für Berufe ausbildet oder umschult, wo sie gebraucht werden.

Eichtinger: „Genau das ist es, was wir versuchen. Nur ein Beispiel dazu: Wir haben 700 offene Lehrstellen und wir haben 1.000 Jugendliche, die eine Lehrstelle suchen. Da ist es entscheidend, die Jugendlichen an diese offenen Lehrstellen heranzuführen.“ Dazu wurde in Niederösterreich auch eine Lehrlingsoffensive für Unter-25-Jährige gestartet, „wo wir 7.000 Jugendlichen genau diese Chance geben“.

KURIER Talk mit Martin Eichtinger

Warten auf Impfung

Für Landesrat Eichtinger ist die Corona-Impfung ein entscheidender Faktor, um am Arbeitsmarkt wieder durchstarten zu können. Als Vorsitzender des nö. Gesundheits- und Sozialfonds NÖGUS ist er auch für dieses Thema zuständig. Er verweist dabei auf die sehr enge Kooperation der Bundesländer mit dem Bund. Das in Etappen ablaufende Programm stehe bereits fest: Zu Beginn werden die Über-65-Jährigen und der Gesundheitssektor mit Impfungen versorgt, dann die Pädogagen und schließlich der Sicherheitsbereich. Und danach die breite Öffentlichkeit.

Für Eichtinger ist das Impfen ein Angebot an alle: „Es wird wichtig sein, dass wir auch sehr transparent über die Impfstoffe sprechen, dass wir gut kommunizieren, damit wir viele Menschen dazu bringen, sich impfen zu lassen.“

Kommentare