NÖ: Landesfeuerwehrchef erwartet bislang schwierigsten Auslandseinsatz

Ein Waldbrand wütet; im Vordergrund steht eine Person.
Feuerwehrkonvoi mit zwölf Fahrzeugen zu Bränden in Frankreich unterwegs. Landesführungsstab ist daheim zur Unterstützung rund um die Uhr besetzt.

Nach rund 30-stündiger Fahrt wird der Donnerstagnacht in Tulln gestartete Feuerwehr-Konvoi im französischen Katastrophengebiet in der Region Bordeaux in den frühen Samstagmorgenstunden erwartet. Wie berichtet entsendet der Niederösterreichische Landesverband Einsatzkräfte des Sonderdienstes Waldbrandbekämpfung nach Frankreich, nachdem dort über die EU um Hilfe gebeten wurde.

Mehrere rote Feuerwehr-Pickups stehen in einer Reihe geparkt.

Zwölf für die Waldbrandbekämpfung ausgerüstete Feuerwehrfahrzeuge wurden nach Frankreich entsendet

Täglich werden neue Schreckensmeldungen aus der berühmten französischen Weinbauregion bekannt. Der Ort Hostens ist das Ziel der Niederösterreicher. Über 6.000 Hektar Wald und Kulturland, aber auch erste Siedlungen wurden dort von der gewaltigen Feuerwalze vernichtet.

Verabschiedung

Nach dem Einsatzbefehl über das Innenministerium entsendet Niederösterreich das reduzierte EU-Modul “AT - Ground forest fire fighting using vehicles“, kurz GFFF-V, das von Frankreich angefordert wurde. Nach einer Vorbereitung, einem kurzen Briefing und der Verabschiedung durch Landesfeuerwehrkommandant LBD Dietmar Fahrafellner machten sich Donnerstag um 22 Uhr die ersten Einsatzkräfte des Sonderdienstes von der NÖ Feuerwehrzentrale in Tulln auf den Weg nach Frankreich, berichtete der NÖ Feuerwehrverband auf seiner Facebook-Seite.

Ein Mann in Uniform gestikuliert, während er mit anderen im Freien spricht.

Landesbranddirektor Dietmar Fahrafellner verabschiedete die Einsatzkräfte

Der erste Zug setzt sich aus zwölf Fahrzeugen, der Großteil davon sind Waldbrandfahrzeuge des Sonderdienstes Waldbrandbekämpfung und insgesamt 27 Mann zusammen.  Am Freitag folgt ein Fahrzeug mit zwei weiteren Einsatzkräften. Mittels Charterfluges vom Flughafen Wien werden am Freitag weitere 47 Einsatzkräfte in das Einsatzgebiet geflogen. Der Einsatzschwerpunkt liegt dabei besonders auf der Brandbekämpfung durch Bodeneinheiten, da europaweit aktuell nur wenige bis keine Löschflugzeuge zur Verfügung stehen.

Mehrere rote Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr stehen nachts auf einem Parkplatz.

Zur Koordination des Einsatzes wurde auch der Landesführungsstab des NÖ Landesfeuerwehrkommandos einberufen. Dieser ist seit Donnerstag, 13 Uhr, dauerhaft besetzt. Die Experten der jeweiligen Sachgebiete versuchen den Einsatz in Frankreich von Tulln aus, so gut es geht, zu unterstützen.

Erfahrung

Einsatzleiter für die niederösterreichischen Einsatzkräfte, wie auch schon bei den Großbränden rund um das Raxgebiet sowie beim Auslandseinsatz in Nordmazedonien, ist Landesfeuerwehrrat Josef Huber.

Ein Mann im Landesfeuerwehr Verband-Polohemd hält ein Blatt Papier in der Hand und spricht vor einer Gruppe von Feuerwehrleuten.

Erfahrener Einsatzleiter: Landesfeuerwehrrat Josef Huber

Landesfeuerwehrkommandant LBD Dietmar Fahrafellner betonte in seiner Verabschiedung, dass dies einer der herausforderndsten Auslandseinsätze in der Geschichte werden wird. Die vorläufige Einsatzdauer wurde mit einer Woche beziffert. Je nach Lage vor Ort könne sich die Dauer jedoch noch verändern. In Gespräch mit dem KURIER hatte Fahrafellner Donnersnachmittag auch die Möglichkeit in den Raum gestellt, dass eine Ablöse der nö. Freiwilligen möglich werden könnte.

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