NÖ: Land investiert 1,3 Milliarden Euro in Gesundheit und Pflege
von Sophie Seeböck
Ein Investitionspaket für die Bereiche Gesundheit und Pflege in Höhe von 1,3 Milliarden Euro hat das Land Niederösterreich am Donnerstag angekündigt. „Es geht uns um eine sichere, moderne und regionale Gesundheitsversorgung“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Die Ausgaben sollen ab heuer bis 2030 getätigt werden und berücksichtigen „die Erfahrungen der Covid-Krise“.
Millionen für Kliniken und Bildungscampus
Als Beispiel für die im Investitionspaket enthaltenen Projekte führte Mikl-Leitner den Neubau des Klinikums in Wiener Neustadt für rund 560 Millionen Euro an. Mit 680 Betten, 18 Operationsräumen, 13 Eingriffs- und fast 100 Ambulanzräumen sei dies der „größte Klinikneubau in ganz Mitteleuropa“. Aktuell laufen die Planungen, 2029 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Rund 57 Millionen Euro fließen laut der Landeschefin in das Universitätsklinikum Krems, 17 Millionen Euro in den Bildungscampus in Mauer, wo ein modernes Ausbildungszentrum geschaffen wird.
Für „gut aufgestellt“ befand Mikl-Leitner den Pflegebereich im Bundesland - sowohl durch die Landespflegeheime als auch durch die privaten Heime sowie die sozialmedizinischen Dienste. Für die Zukunft sage der Altersalmanach jedoch einen Zusatzbedarf von 2.000 Betten im stationären Bereich voraus. Knapp 400 Plätze sollen daher sofort umgesetzt und weitere 1.600 in der Ausbauplanung berücksichtigt werden. Für den Zeitraum von 2020 bis 2030 bedeute dies 360 Millionen Euro an Investitionen im Pflegebereich.
Investitionen als Antwort auf Corona-Krise
Die vergangenen Monate seien durch große Herausforderungen an das Gesundheitssystem im Land geprägt gewesen, diese seien „exzellent gemeistert“ worden, betonte LHStv. Franz Schnabl (SPÖ). Die Erfahrungen aus der Corona-Krise müsse man auch berücksichtigen, wenn es darum gehe, „das Gesundheitssystem so auszurichten, dass wir jederzeit in der Lage sind, solche Herausforderungen zu meistern“.
"Auf höchstem Niveau"
Ein Paket zu schnüren, das die Gesundheitsversorgung im Bundesland sicherstellt, sei „die richtige Antwort auf die Coronakrise“, hielt Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) fest. Die Summe von 1,3 Milliarden Euro zeige, „dass wir nicht an Einsparungen denken, sondern dass hier bewusst investiert wird“. Besonders wichtig seien dabei die regionale Ausgewogenheit sowie die Sicherstellung der Pflege zuhause, hielt der FPÖ-Landesrat fest.
Angesprochen wurde am Donnerstag auch die Landesgesundheitsagentur (LGA) in deren Händen seit Mittwoch die Betriebsführung sämtlicher Landeskliniken und -heime liegt. Die LGA sei „in Europa einzigartig“ und eine „sehr gute Grundlage“, um auch „weiterhin die Versorgung auf höchstem Niveau“ zu garantieren, sagte Mikl-Leitner.
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