NÖ: Hunderte Sättel gestohlen, Duo steht vor Gericht

NÖ: Hunderte Sättel gestohlen, Duo steht vor Gericht
Polnische Diebe plünderten Gestüte in Niederösterreich und Wien. Schadenssumme: mehr als 300.000 Euro

Unversperrte Sattelkammern, in denen teure Ausstattungen wie Sättel und anderes Reitzubehör gelagert werden, sind nicht selten beliebtes Einbruchsziel – so auch für ein polnisches Duo, das über fünf Monate lang in Niederösterreich und Wien sein Unwesen getrieben haben soll.

Acht Reiterhöfe sollen die beiden Männer (43 und 46 Jahre alt) geplündert haben, bei drei weiteren blieb es beim Versuch. Die entstandene Schadensumme ist riesig, beläuft sich laut Angaben der Opfer auf mehr als 300.000 Euro.

Festnahme

Seit ihrer Festnahme Anfang Februar 2020 sitzen die beiden schon in mehreren EU-Ländern vorbestraften Satteldiebe in der Justizanstalt in der Landeshauptstadt in Untersuchungshaft. Am Donnerstag mussten sie sich dann vor dem Landesgericht St. Pölten für ihre Beutezüge verantworten.

NÖ: Hunderte Sättel gestohlen, Duo steht vor Gericht

Am Landesgericht St. Pölten findet der Prozess statt

Dabei zeigten sich dabei durchaus geständig. Schwere Schicksalsschläge, Alkohol- und Spielsucht und auch Geldmangel habe sie zu Einbrechern werden lassen, beteuerten sie.

Diebesgut nach Polen gebracht

Bei der Auswahl ihrer Diebstahl-Ziele folgte das Duo keinem System, durch Zufall habe man via Internet Reiterhöfe in der Nähe ausgewählt. Waren diese nicht gesichert, schlugen sie zu. Auch die Reitutensilien seien nicht nach ihrem Wiederverkaufswert ausgewählt worden, auch ältere Sättel mit Gebrauchsspuren wurden mitgenommen. Das Diebesgut sei dann nach Polen gebracht worden, wo ein Abnehmer die Ware weiterverkaufte.

Entscheidung vertagt

Diskussionspunkt der Verhandlung waren die von den Opfern geforderten Schadensersatz-Zahlungen in Höhe von mehr als 300.000 Euro. Laut den Verteidigern des mutmaßlichen Diebesduos sei diese Summe viel zu hoch angesetzt, da meist die Neupreise der Sättel für die Berechnung herangezogen wurden.

Prozess vertagt

Viele der gestohlen Reitutensilien seien aber nicht mehr neuwertig gewesen, was zu einer Minderung der Schadenssumme führen müsse. Ein Sachverständiger soll nun prüfen, ob diese Schadensersatzzahlungen angemessen sind, der Prozess wurde deshalb auf unbestimmte Zeit vertagt.

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