NÖ: Gericht verhandelt Anschlag auf FPÖ-Zentrale

Die Polizei sucht weiter nach drei unbekannten Komplizen
21-jähriger Verdächtiger soll mit drei Komplizen Molotowcocktails geworfen haben

Genau nach einem Jahr wird am Landesgericht St. Pölten ein aufsehenerregender Brandanschlag auf die Landeszentrale der FPÖ verhandelt. Vor einem Schöffensenat muss sich am Donnerstag ein 21-jähriger Afghane unter anderem wegen des Verdachts der Brandstiftung verantworten.

Der Beschuldigte kommt dabei vielleicht für eine Tat alleine zum Handkuss, bei der es zumindest drei weitere Mittäter gegeben hat. Sie konnten noch nicht ausgeforscht werden. Das Video einer Überwachungskamera hat den nächtlichen Angriff von vier Personen aufgezeichnet. Zu sehen ist, wie das Quartett Wurfbrandsätze gegen die Hausmauer und durch zerschlagene Fensterscheiben werfen. Die Feuerwehr konnte einen Großbrand verhindern. Der Angriff löste empörte Reaktionen aus allen politischen Lagern aus.

NÖ: Gericht verhandelt Anschlag auf FPÖ-Zentrale

Landesgericht St. Pölten

Brandwunde legte Spur

Bereits nach kurzer Zeit geriet der Afghane ins Visier der Polizei, weil er sich wenige Tage nach dem Anschlag in einem Wiener Spital eine Brandwunde am Rücken verarzten ließ. Bei den Einvernahmen stritt er eine Beteiligung an dem Anschlag aber vehement ab. Es handle sich um eine ältere Verletzung, behauptete er.

Ein Gutachter kam später zu dem Schluss, dass die Brandwunde an der Schulter sehr wohl vom Feuerüberfall herrühren könnte. Das Überwachungsvideo zeigt nämlich, wie sich ein Angreifer unabsichtlich selbst anzündet. Der Anwalt des Angeklagten, Martin Engelbrecht, sprach von einem Indiz, aber keinem Beweis.

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