NÖ: Dutzende Erkrankungen mit Noroviren nach Besuch in Fastfood-Lokal
Eine auffällige Häufung von Erkrankungen mit Noroviren beschäftigten in Amstetten die Behörden und die Belegschaft des dortigen Landesklinikums. Bei rund 50 bislang bekannten Erkrankten könnte der Besuch der McDonald’s-Filiale in Amstetten-Greinsfurth zur Infektion geführt haben.
Behördliche Untersuchungen ergaben dort aber, dass im hygienischen Bereich sowie in Küche und bei den Lebensmitteln keine Noroviren-Belastung feststellbar war. Der Filialbetreiber hat trotzdem für eine freiwillige Generalreinigung geschlossen.
"Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Betroffenen beim Besuch durch eine erkrankte Person angesteckt haben“, sagt der Leiter der McDonalds Unternehmenskommunikation Wilhelm Baldia.
Mittwochabend sei bekannt geworden, dass sich 19 Personen, die an Übelkeit und Erbrechen litten, mit Noroviren angesteckt hatten. Etliche waren auch in Spitalsbehandlung. Sie hätten als gemeinsamen Nenner den Besuch in der Greinsfurther Filiale als möglichen Infektionsherd genannt, so Baldia.
Übertragung durch Menschen
Weil Noroviren von Mensch zu Mensch übertragen werden, sei anzunehmen, dass eine kranke Person im Lokal ansteckend gewesen sein muss.
„Die Prüfung durch die Behörden hat jedenfalls keine Beanstandungen im hygienischen Bereich ergeben, ebenso wenig bei Lebensmitteln und in der Küche“, berichtet Baldia. Deshalb gab es auch keine behördlichen Auflagen für den Filial-Betreiber.
"Unser Franchise-Nehmer hat sich aber entschlossen sicherheitshalber eine Generalreinigung durchzuführen und das Lokal am Freitagnachmittag geschlossen. Samstag ist wieder normal geöffnet“, sagt Balida. Ihm persönlich seien neben den 19 Fällen vom Mittwoch, sechs weitere am Donnerstag genannt worden. Laut ORF Niederösterreich sollen den Behörden bislang 50 Fälle gemeldet worden sein.
Auch 16 Soldaten der Ostarrichi-Kaserne Amstetten dürften darunter sein.
Lange Inkubationszeit
Weil die Inkubationszeit zwischen Infektion und Ausbruch bei Noroviren zwischen fünf und 50 Stunden beträgt, ist eine hohe Dunkelziffer und auch eine größere regionale Streuung bei den Erkrankungsfällen möglich.
Kommentare