Bacchuspreis 2023 geht an Wachaumaler Erich Giese
In seiner Laudatio auf Erich Giese hob der Ehrenpräsident des Niederösterreichischen Weinbauverbands, Franz Backknecht, dessen Leistungen hervor: „Erich Giese gilt als der bedeutendste lebende Wachaumaler, hat seine Motive aber auch in allen anderen Weinbaugebieten Österreichs gesucht. Darüber hinaus ist er ein Künstler, der uns mit seinen Bildern durch die Poesie seiner Augen und seiner Hände die Tiefe der Weinkultur nahegebracht hat.“
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Für diese Verdienste um den heimischen Wein erhielt Erich Giese im Rahmen der Bundesweintaufe in der Burg Perchtoldsdorf nun den Bacchuspreis 2023 in der nationalen Kategorie. Der Bacchuspreis in der internationalen Kategorie wird seit heuer nicht mehr bei der Weintaufe, sondern im Rahmen der Weinmesse VieVinum (25.–27. Mai 2024) verliehen. Mit dem Bacchuspreis ehrt die heimische Weinwirtschaft seit über fünf Jahrzehnten jene Personen, die für den österreichischen Wein – national und international – besondere Leistungen erbracht haben.
"Letzter Wachaumaler"
1942 im Waldviertel geboren, übersiedelte Giese im Alter von 14 Jahren in die Wachau und begann mit 26 Jahren zu malen. Heute wird er oft als „letzter Wachaumaler“ bezeichnet, der mit größter Kunstfertigkeit einzigartige Aquarell-Darstellungen des Weinbaugebiets an der Donau schuf – ganz in der Tradition der großen Wachaumaler wie Suppantschitsch und Geller.
Aber auch mit Acryl und einer eigenen, streng geheimen Spachteltechnik malt Giese, unter anderem hyperrealistische Darstellungen von Weinreben, deren dreidimensionale Wirkung die Betrachter*innen beinahe zum Angreifen der Bilder verleitet.
"Sonnengold"
Umrahmt wurde die Ehrung von der feierlichen Bundesweintaufe, bei der der Jahrgang 2023 offiziell gesegnet wurde. Stellvertretend für alle 2023er-Weine segnete der Pfarrer von Perchtoldsdorf Richard Kager ein Fass Thermenregion DAC Gemischter Satz und taufte ihn auf den Namen „Sonnengold“. Der Taufname stammt von Erich Giese und nimmt auf die warmen Reifeperioden des aktuellen Jahrgangs Bezug.
Trotz vieler Wetterkapriolen weckt der Jahrgang 2023 große Erwartungen. Größtenteils konnten Österreichs Winzerinnen und Winzer ausgereifte und gesunde Trauben ernten. Diese versprechen harmonische und fruchtige Weine mit einem guten Verhältnis zwischen Körper und Frische.
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