Niederösterreich: Uneinigkeit über Strukturmaßnahmen im Spitalsbereich

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SPÖ fordert standortgenauen Plan, ÖVP verweist auf Evaluierung im Intensivbereich.

Wenn es um neue Gesundheitszentren geht, dann herrscht Einigkeit. So haben der NÖ Gesundheits- und Sozialfonds, kurz NÖGUS, und die Gesundheitskasse diese Woche in der Sitzung der Zielsteuerungskommission beschlossen, dass in den Bezirken Neunkirchen und Scheibbs im Jahr 2022 zwei neue Gesundheitszentren den Betrieb aufnehmen werden.

Die Primärversorgungszentren „PVE Schwarzatal“ in Gloggnitz und das „PVE Purgstall“. Dort werden mehrere Ärzte und ein Team von Fachkräften im Einsatz sein. Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) vom NÖGUS und Christian Farthofer von der Gesundheitskasse lobten gemeinsam die neuen Standorte, mit denen eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung geschaffen werde.

Insgesamt wird es dann in Niederösterreich bereits sechs PVE-Zentren geben.

Weniger problemlos läuft derzeit die Debatte über den gesetzlich vorgeschriebenen Regionalen Strukturplan Gesundheit, kurz RSG. Dieser regelt die gesamte gesundheitliche Versorgung in einer Region wie etwa das Waldviertel, inklusive der Landeskliniken. Da muss jetzt der 2. Teil beschlossen werden.

Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) forderte einen genauen Strukturplan, in dem standortgenau festgelegt ist, was in den einzelnen Bereichen passiert.

"Es braucht einen klaren Plan"

Ihr Parteichef, Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl, unterstützt sie dabei. Sie verlangen von der NÖGUS-Führung mit ÖVP-Landesrat Martin Eichtinger an der Spitze ein Gesamtkonzept, das genau auflistet, was in den kommenden Jahren wo passiert.

„Es braucht einen klaren Plan, eine Vision für die Gesundheitsversorgung in Niederösterreich. Und es darf dabei zu keiner Leistungsverringerung für die Patienten kommen.“

So beschreiben die beiden SPÖ-Regierungsmitglieder das Ziel. Sie vermissen in dieser Frage den Weitblick der zuständigen ÖVP-Landesräte. Jedenfalls wurde der Bericht zu diesem Thema abgelehnt.

Aus dem NÖGUS heißt es, dass man noch keinen Gesamtplan vorlegen könne, weil wegen der Pandemie zuerst die Situation der Intensivbetten evaluiert werden müsste. Das werde von der Landesgesundheitsagentur durchgeführt, sei aber noch nicht abgeschlossen.

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