Kein Erstligist in Sicht: Niederösterreichs Fußballclubs in der Krise

Kein Erstligist in Sicht: Niederösterreichs Fußballclubs in der Krise
In der 2. Liga sind die Vereine aktuell maximal Mittelmaß. Der SKU Amstetten ist nach der Hinrunde noch immer ohne Sieg

Eine Bundesliga ohne Clubs aus Niederösterreich, daran wird man sich wohl vorerst gewöhnen müssen. Realistische Chancen, ins Oberhaus aufzusteigen, hat nach der Hinrunde in dieser Saison keiner der fünf blau-gelben Vereine. Der SKN St. Pölten war als Titelfavorit in die Spielzeit gegangen, liegt aber nach 15 Spielen – punktegleich mit dem SV Stripfing/Weiden – satte 14 Zähler hinter dem Herbstmeister GAK.

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Miserable Monate hat vor allem auch der SKU Amstetten hinter sich. Nach 15 Spielen sind die Mostviertler noch immer sieglos. „Das war so nicht erwartbar“, sagte der sportliche Leiter des Tabellenletzten, Harald Vetter, zum KURIER.

"Anzug" passt nicht

Im Sommer versuchte man, mit jungen Neuzugängen wie Marco Sulzner und Niels Hahn mehr Tempo ins eigene Spiel zu bekommen. Die abgewanderten Leistungsträger um Stefan Feiertag – der Stürmer erzielte in der Vorsaison 16 Tore – konnten jedoch nicht gleichwertig ersetzt werden. „Der Anzug (Kader, Anm.) ist zwar schön und gut bestückt, hat aber nie gepasst“, so Vetter.

Generell würden Führungsspieler im Kader fehlen. In der Rückrunde wolle man den Fans mit dem eigenen Spiel vermitteln, dass jeder um alles kämpft. Das sei in der Herbstsaison nicht immer so gewesen, meint der sportliche Leiter. Es sollen auch noch Spieler verpflichtet werden, die den unbedingten Siegeswillen ausstrahlen.

Auch Gedanken um einen möglichen Abstieg muss man sich naturgemäß machen. Aktuell werden Gespräche mit Sponsoren geführt, ob man auch in der Regionalliga mit einer Unterstützung rechnen könne, berichtet Vetter. Der Rückstand auf das sichere Ufer beträgt für Amstetten bereits zehn Punkte. Um in Zukunft wieder einen Bundesligisten zu stellen, müssen die niederösterreichischen Vereine laut Vetter vor allem in den Nachwuchs investieren. Wenn man auf die Zuschauerzahlen blickt, sei ein Erstligist aktuell aber nur schwer denkbar.

Stripfing überzeugt

Stripfing macht in seiner Premierensaison in der zweithöchsten Spielklasse eine gute Figur. Als Siebenter ist man aktuell Niederösterreichs Nummer eins, einen Platz vor St Pölten. Mit einigen namhaften Neuzugängen ließen die „Wölfe“ im Sommer aufhorchen, konnten ihren Ruf als Titelfavorit bisher aber nicht gerecht werden.

Stripfing erklimmt blau-gelbe Spitze

Der SV Horn konnte seine sensationelle Hinrunde der Vorsaison – man holte den Herbstmeistertitel – nach einem großen Kaderumbruch nicht wiederholen. Als Zehnter liegen die Waldviertler zwei Plätze vor der Admira, die seit dem Bundesliga-Abstieg 2022 auch in der 2. Liga großteils im letzten Tabellendrittel zu finden ist.

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