Neustart nach Flucht vor Gewalt: Frauenberatung Wiener Neustadt

Neustart nach Flucht vor Gewalt: Frauenberatung Wiener Neustadt
Frauenministerin Susanne Raab zeigte sich von der Tätigkeit des Teams bei Besuch am Donnerstag beeindruckt.

Im bunt eingerichteten Spielzimmer ließ sich Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) am Donnerstag von den Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle „Wendepunkt“ in Wiener Neustadt die Schwerpunkte der Tätigkeit erklären. Hier sei man bemüht, Kindern Schutz suchender Frauen ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln, erklärte Leiterin Elisabeth Cinatl.

Wie wichtig dies sei, erläuterte sie anhand eines Beispiels: „Eine Frau und ihre zweijährige Tochter sind völlig verängstigt hier angekommen. Nach drei Wochen habe ich sie lachend im Garten spielen gesehen. Es braucht also nur ein paar Wochen Sicherheit, um Betroffenen helfen zu können.“

Mehr Initiative wünschen sich die  Frauenberaterinnen im Kampf gegen sexualisierte Gewalt. Etwa in Nachtlokalen. „Es braucht Schulungen für Lokalmitarbeiter, damit sich Mädchen an sie wenden können und auch ernst genommen werden“, sagte Cinatl. Auch beim Thema Cybergewalt benötige man Unterstützung. „Wir können nicht immer am neuesten Stand sein, wichtig wäre eine Kooperation mit speziell geschulten Polizeikräften.“

Wohnungssuche

Und schließlich führe der Mangel an leistbaren Startwohnungen für Betroffene zu längeren Aufenthalten im Frauenhaus als nötig. „Wir sind  fast immer voll besetzt“, wurde der Ministerin berichtet. Mit Drohungen seien nicht nur Schutzsuchende, sondern häufig auch Mitarbeiterinnen konfrontiert. 

Raab versprach Hilfe. Etwa bei der Bereitstellung von Übergangswohnungen, um Betroffenen rasch den Schritt zurück in ein eigenständiges Leben zu ermöglichen. Auch bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Denn Opfer häuslicher Gewalt waren häufig wirtschaftlich von ihrem Peiniger abhängig. Oft verfügen sie nicht einmal über ein eigenes Konto oder erhalten die ihnen zustehende Familienbeihilfe nicht.

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