Seit 7. April 2019 wird die 47-jährige Niederösterreicherin Doris H. vermisst. Auch neun Monate später fehlt jede Spur von ihr. Von einem Spaziergang in Fischamend (Bezirk Bruck an der Leitha) kehrte sie nie zurück. „Es geht uns allen seit damals nicht gut – das hat sich auch nach all der Zeit nicht verändert. Ich kann es gar nicht beschreiben, wie das ist, wenn die eigene Mutter auf einmal einfach weg ist und jede Spur von ihr fehlt“, sagte der 24-jährige Sohn der Vermissten, Bernhard T., zum KURIER.
Das mysteriöse Verschwinden der 47-Jährigen hat auch die Mordermittler und Tatort-Experten des Landeskriminalamtes Niederösterreich (LKA) auf den Plan gerufen. Die Fahnder untersuchten das Wohnhaus und auch Fahrzeuge auf Blutspuren – gefunden wurde allerdings nichts. „Es gibt derzeit keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen“, betont LKA-Leiter Omar Haijawi-Pirchner im Gespräch mit dem KURIER.
Allerdings wurden bislang auch keine Indizien dafür gefunden, dass Doris H. Suizid begangen hätte. Deshalb wurde nun das Bundeskriminalamt eingeschalten, um verstärkt in der Öffentlichkeit nach der zweifachen Mutter zu suchen.
„Sie war ein recht ruhiger Mensch, als impulsiv würde ich sie nicht beschreiben. Dass sie einfach untergetaucht ist, kann ich mir nicht vorstellen."
von Bernhard T.
Sohn der Vermissten
Dazu kommt, dass H. bei ihrem Verschwinden keine persönlichen Gegenstände mitgenommen hat. Pass, Geldbörse und alle weiteren Ausweise blieben zurück. „Sie war ein recht ruhiger Mensch, als impulsiv würde ich sie nicht beschreiben. Dass sie einfach untergetaucht ist, kann ich mir nicht vorstellen. So lange zu niemandem von uns Kontakt aufzunehmen, das würde sie nicht tun“, sagte der Sohn der verschwundenen Frau.
Laut ihrem Lebensgefährten soll sie nach einem Streit das Haus verlassen haben.
„Wir haben mit der Familie gesprochen, die Mitglieder überprüft. Doch es haben sich dadurch keine Anhaltspunkte für uns ergeben“, berichtet Chefermittler Hannes Fellner vom Landeskriminalamt. Er hofft nun auf sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung.
Negative Kommentare
Schon vor Monaten haben der 24-jährige Bernhard T. und seine 20-jährige Schwester die Suche nach ihrer Mutter im Internet gestartet, um möglichst viele Leute zu erreichen. Mittlerweile kümmert sich Bernhard T. alleine um die Suche via Facebook: „Wir mussten leider auch viele negative und abwertende Kommentare einstecken. Vor allem für meine Schwester war das sehr schwer“, erzählte er. Für Urlaubsfotos auf Facebook wurde die 20-Jährige von einigen Nutzern verurteilt und mit Kommentaren wie „Nutzt man da nicht jede freie Minute zum Suchen?“ bedacht. „Der Verlust unserer Mutter schmerzt uns jeden einzelnen Tag, aber so schwer es uns fällt, muss unser Leben weitergehen“, betonte der 24-Jährige.
An der Fahndung nach Doris H. war er damals auch beteiligt: „Ich bin selbst bei der Feuerwehr und war bei der Suche dabei“, erzählte er, „es fehlte jedoch jede Spur – und das bis heute.“
Die Familie und die Polizei bitten um Hinweise an das LandeskriminalamtNiederösterreich: +43 59133 30-3333, e-mail: LPD-N-Landeskriminalamt@polizei.gv.at
Doris H. wird seit 7. April 2019 vermisst. Zuletzt wurde sie in Fischamend (Bezirk Bruck an der Leitha, NÖ) gesehen.
Sie wurde am 26. September 1971 in Mödling geboren. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war Doris H. 47 Jahre alt. Ausweise und Dokumente hatte sie nicht dabei. Zuletzt lebte sie mit ihrem Lebensgefährten in einer Wohnung in Fischamend.
Die Vermisste ist 179 cm groß, hat schwarzes Haar und braune Augen. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war sie mit einer braunen Hose und einem grau-rosa Sportpullover bekleidet.
Die Niederösterreicherin hat Tätowierungen auf der Schulter, dem Rücken und dem Knöchel.
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