Zertifikat über Radfahrtauglichkeit: Städte und Großgemeinden am Prüfstand
Zukunftspläne. Eine immer zentralere Rolle im Bemühen, die aktive Mobilität in Niederösterreich zu forcieren, bekommt die vor einem Jahr gegründet Agentur Radland-NÖ. Zufrieden mit der Arbeit der Organisation kündigte ÖVP-Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko an, dass ab 2022 alle Radfahrkurse und Workshops, die das Land für Schüler bis Senioren fördert, über Radland-NÖ organisiert werden.
Im Bemühen Aktivitäten und Infrastruktur für das Radfahren auszubauen, werden 2022 Radwegprojekte im Ausmaß von drei bis vier Millionen Euro mit den Gemeinden umgesetzt. Viele Kommunen seien interessiert, sagte Schleritzko.
Das Radeln im Alltag bleibe weiter im Fokus und habe großes Potenzial, sagt der Landesrat. So hat im ablaufenden Jahr mit 4.300 Teilnehmern die bislang größte Schar an der Aktion „NÖ radelt“ teilgenommen. 3,3 Millionen Kilometer wurden dabei zurückgelegt.
Immer größeren Zuspruch gibt es beim vom Land gestützten Fahrradverleih „Nextbike“. Über 10.000 registrierte Nutzer bescherten ein Plus von 22 Prozent bei 56.000 Fahrten. Die Leihradflotte, die in 200 Stationen in 60 Gemeinden zu finden ist, wird 2022 mit 150 neuen Rädern aufgestockt. Derzeit gibt es 1.000.
Dass das Radfahren nicht von der Jahreszeit abhängig ist, zeigte das jüngste Radland-Projekt. Bei der Aktion „Winterradeln“ registrierten sich 600 Teilnehmer, die in 14 Tagen 103.000 Kilometer zurücklegten, so Radland-Chefin Susanna Hauptmann.
Mit einer eigenen Zertifizierung sollen 2022 die Bezirkshauptstädte und Gemeinden über 10.000 Einwohner auf ihre Radfahrfreundlichkeit und die passende Infrastruktur gecheckt werden. Die Radlergemeinden können sich alle zwei Jahre bis zu fünf Sterne verdienen.
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