Neues Buchprojekt: Stadt-Land-Gespräche an der Hobelbank

Neues Buchprojekt: Stadt-Land-Gespräche an der Hobelbank
ÖVP-Politiker Stephan Pernkopf hat Manager, Klimaaktivisten, Priester, Künstler und Wissenschafter in seine Werkstatt eingeladen, um über den ländlichen Raum zu reden.

In einer Hobelbank steckt der Geruch des ländlichen Raumes. Für viele, die mittlerweile in Städten leben, ist sie oft Kindheitserinnerung, manchmal sogar Nostalgie. Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau-Stellvertreter der ÖVP in Niederösterreich, besitzt auf seinem Bauernhof in Wieselburg eine Werkstatt mit so einer Hobelbank. Dorthin hat er acht Persönlichkeiten geladen, um mit ihnen ein Stück Holz zu bearbeiten und über den ländlichen Raum zu reden. Das Ergebnis erscheint nun im Buchhandel. Der Titel: „Gespräche zwischen Metaversum und Hobelbank“.

Neues Buchprojekt: Stadt-Land-Gespräche an der Hobelbank

Ein Gast war ORF-Wettermoderatorin Christa Kummer, die auch Theologin ist. Sie lebt in Wien und in Niederösterreich. Für sie ist klar, dass Klimaveränderung, Pandemie und Krieg in Europa die Menschen zwingen werden, ihr Verhalten zu ändern. Christa Kummer: „Wir werden vom Wetter eigentlich hergwatscht. Zu jeder Jahreszeit bekommen wir es schmerzhaft zu spüren. Und wir kapieren immer noch nicht, dass es in vielen Bereichen bereits 5 nach 12 ist.“ Wobei sie vor allem das Thema Bodenversiegelung im ländlichen Raum anspricht.

Lust am Manuellen

Für den Arzt und Schriftsteller Paulus Hochgatterer ist es die virtuelle Welt, die viele Menschen zu Bodenständigem zurückkehren lässt. Zitat: „Auf Bewegung folgt Gegenbewegung. Momentan entwickelt sich die westliche Welt in Richtung Virtualität. Ich bin mir sicher, dass es eine Gegenbewegung geben wird, die den Wert des Manuellen oder der Materie und auch die Lust daran wiederentdeckt. Wir alle wären manchmal vielleicht gern rein virtuelle Wesen, aber – leider oder Gott sei Dank – sind wir es nicht.“

Caritas-Direktor Michael Landau sieht im Zusammenhalt der Menschen ein wesentliches Merkmal des ländlichen Raumes. „Nichts ist selbstverständlich – weder Frieden, noch Rechtsstaatlichkeit, noch Demokratie. Das zeigt sich gerade jetzt dramatisch. Es liegt an jeder und jedem Einzelnen von uns, wie wir zusammenleben. Die Unmittelbarkeit von Dorfgemeinschaft hat hier ein Stück weit einen Startvorteil“, antwortet er auf Fragen von Stephan Pernkopf.

In dessen Werkstatt ist auch die Klimaaktivisten Katharina Rogenhofer gekommen, obwohl sie im Hinblick auf Klima und Umweltschutz mit Pernkopf wohl nicht immer auf einer Linie ist. Wenn es um den Wohnbau im ländlichen Raum geht, dann fordert sie in dem Buch ein Umdenken in den Gemeinden. Katharina Rogenhofer: „Es wird nicht jeder ein Haus auf der grünen Wiese haben können, denn das geht sich einfach nicht aus.“

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