Neuer Cobra-Chef Rainer Wintersteiger mit beeindruckender Laufbahn

Wintersteiger (Mi.) mit Bernhard Treibenreif, Direktor für Spezialeinheiten, Innenminister Gerhard Karner (v.li.) und Vorgänger Hannes Gulnbrein (re.)
Der 55-jährige Oberösterreicher bringt zahlreiche Spezialqualifikationen als Elite-Polizist mit.

Sie sind die Eliteeinheit der österreichischen Polizei. Das Einsatzkommando Cobra mit Sitz in Wiener Neustadt hat seit gestern, Freitag, auch offiziell einen neuen Chef. Der Oberösterreicher Rainer Wintersteiger wurde im feierlichen Rahmen in sein Amt eingeführt. Auch Innenminister Gerhard Karner gratulierte zur Ernennung.

Wintersteiger (55) blickt bereits auf eine beeindruckende Laufbahn zurück. 1988 absolvierte er die Ausbildung beim Gendarmerieeinsatzkommando in Schönau/Triesting – Vorläuferorganisation des EKO Cobra. 1997 schlug er die Offizierslaufbahn ein und übte seither vielfältige Tätigkeiten aus: von „Air Marshal“-Einsätzen über Personenschutz bis zur Drohnentechnik.

Seit 2021 Stellvertreter

Er war Leiter der Fallschirmspringerschule, Chef der Abteilung für Personenschutz, im Dezember 2021 übernahm Wintersteiger die Position des stellvertretenden Cobra-Kommandanten. Zudem ist er ausgebildeter gewerblicher Sprengbefugter und Präzisionsschütze. Er absolvierte mehrere Auslandseinsätze in Algerien, Tirana sowie Sarajevo.

„Selten war das Einsatzkommando Cobra so gefordert wie in diesen Tagen“, sagte Innenminister Karner im Rahmen des Festaktes. „Mit Rainer Wintersteiger liegt die Führung in bewährten Händen. Der erfahrene Offizier steht vor allem für Besonnenheit und Konsequenz.“

Bernhard Treibenreif, Chef der Direktion für Spezialeinheiten würdigte Wintersteigers Werdegang in der Cobra als beispielhaft: „Er hat alles durchlaufen und war in Funktionen, die man nicht jedem zutraut.“

Er verwies unter anderem auf die Geiselnahme in der Justizanstalt Graz-Karlau im November 1996 durch drei Schwerverbrecher. „Wintersteiger war hier Einsatzleiter und hat bereits damals seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt“.

"Polizei gewaltig gefordert"

Die Polizei sei aktuell „gewaltig gefordert“, so Treibenreif. Die Direktion Spezialeinheiten bewältige pro Jahr 900 Einsätze sowie weitere 2.500 Observationen. Er sprach sich für eine Erweiterung der Ermittlungsbefugnisse der Polizei aus. „Wir brauchen dringend mehr Möglichkeiten, im virtuellen Raum zu ermitteln“, sagte Treibenreif. „Alles was wir nicht mangels rechtlicher Möglichkeiten nicht ermitteln können, müssen wir anders wieder gutmachen - zum Beispiel durch Observationen."

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