Oberösterreicher Rainer Wintersteiger wird neuer Cobra-Chef
Der Oberösterreicher Rainer Wintersteiger soll mit 1. November 2023 neuer Operativer Leiter des Einsatzkommando (EKO) Cobra werden. Das wurde der APA aus mehreren Quellen innerhalb des Innenministeriums bestätigt. Der 55-Jährige folgt damit auf Hannes Gulnbrein nach. Gulnbrein war im Februar in den Ruhestand verabschiedet worden. Wintersteiger hatte zuvor bereits seine Stellvertretung übernommen und nach Gulnbreins Pensionierung interimistisch dessen Position bekleidet.
Wintersteiger hatte bereits im Vorfeld als Favorit für den Spitzenjob im Innenministerium gegolten. Im September wurde er von der zuständigen Bestellungskommission als neuer Kommandant der Sondereinheit vorgeschlagen. Diese stimmte dem Vorschlag damals einstimmig zu. Mit November soll Wintersteiger nun offiziell das Zepter im Cobra-Hauptquartier in Wiener Neustadt übernehmen, hieß es gegenüber der APA.
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Der gebürtige Braunauer begann seine Karriere in den 80er-Jahren in der damaligen Gendarmerie und trat 1988 in die Cobra ein. Dort machte sich Wintersteiger unter anderem als Leiter der Fallschirmspringerschule, als Chef der Abteilung für Personenschutz oder in anderen Führungsfunktionen einen Namen. Im Dezember 2021 übernahm er die Position des stellvertretenden Cobra-Kommandanten.
Das EKO Cobra ist die Antiterroreinheit der Polizei und wird vorwiegend bei Geisel-, Amok- und Terrorlagen alarmiert. Auch der gesamte Personenschutz für Regierungsmitglieder sowie der Air-Marshal-Bereich gehört zu den Aufgaben der Sondereinheit. Die Elitetruppe verfügt über acht Standorte in ganz Österreich. Heuer feiert sie ihr 45-jähriges Bestehen.
Die Polizei greift immer öfter auf das Können der Eliteeinheit zurück. So sind laut Cobra im Zeitraum von 2015 bis Juni 2023 die Ausrückungen (inklusive Personenschutz) um rund 20 Prozent gestiegen. Absolute Zahlen gibt das Innenministerium nicht bekannt. Wintersteiger verriet im APA-Gespräch im Juni jedoch zumindest: "Wir haben täglich Einsätze in ganz Österreich." Dabei gelte stets das Credo, in höchstens 70 Minuten an jedem Punkt in Österreich verfügbar zu sein.
Für die Beamten gestalten sich die Ausrückungen heutzutage auch zunehmend schwieriger. "Sie werden durchaus herausfordernder. Die Cobra-Beamten wurden heuer bereits zweimal beschossen", sagte Wintersteiger zuletzt mit Verweis auf zwei Einsätze in Wien sowie im niederösterreichischen Melk im Jänner und im April. "Die Gewaltbereitschaft bei den Einsätzen steigt definitiv an."
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