Neue Windkraftzonen in NÖ: Grüne kritisieren "Blockierer"
Lob und Tadel gibt es zum nun für Niederösterreich vorliegenden neuen Windzonenplan. Während die Branchensprecher in Form der IG Windkraft die Neuverteilung im Raumordnungsplan grundsätzlich begrüßen, kommt von den Grünen heftige Kritik. Landessprecherin Helga Krismer kritisiert, dass sich die „Blockierer der Energiewende“ durchgesetzt hätten.
„Man sieht ganz klar, dass sich in der schwarz-blauen Landesregierung die Blockierer der Energiewende durchgesetzt haben. Wer Wind nicht erntet, wird Atomstrom ernten“, erklärte Krismer am Freitag in einer Aussendung. 98,5 Prozent der Landesfläche bleiben künftig „Windkraft-Verbotszone“ prangert sie enttäuscht an.
200 neue Windräder
Wie vom KURIER berichtet, sind im Windzonenplan 28.000 Hektar, das sind 1,5 Prozent der Landesfläche, als für Windkraftanlagen geeignet proklamiert worden. 200 neue Windräder zu den 800 bestehenden sollen so in NÖ ermöglicht werden. Der Windzonenplan liegt nun sechs Wochen zur öffentlichen Einsicht und für Stellungnahmen auf. Danach wird er in der NÖ Landesregierung beschlossen.
Windkraftbetreiber hätten erklärt, dass ein schnellerer, intensiverer sowie breiterer Ausbau machbar wäre, teilte Krismer mit. NÖ könne mehr leisten, benötigt für den Netzausbau auch die Partnerschaft aller Bundesländer, der Bund unterstütze das, so Krismer. Sie bedauerte, dass Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) das Thema nicht zuletzt bei der Landeshauptleutekonferenz auf ihre Liste genommen habe.
Bei der Präsentation des Zonenplanes am Donnerstag war LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf bereits indirekt auf die bekannten Forderungen der Grünen eingegangen. Er verwies auf den den großen Vorsprung Niederösterreichs beim Windkraftausbau unter allen Bundesländern. Er nannte aber auch Bundesländer mit grüner Regierungsbeteiligung, etwa in Deutschland, wo die Windenergie noch in den Kinderschuhen stecke. „Wenn die Grünen glauben, man könnte Windkraft mit Druck erzwingen, ist das eine Fehlmeinung“, sagte Pernkopf. Die Entscheidung müsse mit den Menschen in den Gemeinden getroffen werden, verwies er auf den nö. Weg.
Die IG Windkraft begrüßte in einer Aussendung die Änderung der Zonierung: „Eine Überarbeitung war bereits dringend nötig.“ Niederösterreich sei als Bundesland mit dem bei weitem größten Windkraftpotenzial für den Ausbau von besonderer Bedeutung. „Wie die konkrete Auswirkung der geplanten Zonierung auf den Ausbau der Windkraft sein wird, kann erst nach einer detaillierten Analyse beurteilt werden“, erklärte Fritz Herzog, Obmann der IG Windkraft.
FPÖ kritisiert Grüne
FPÖ-Naturschutzlandesrätin Susanne Rosenkranz hatte bei der Präsentation betont, dass mit dem Zonierungsplan eine Balance zwischen Mitsprache, Naturschutz und notwendiger erneuerbarer Energie gelungen sei. Ihre Partei stehe hinter der Novellierung des Raumordnungsgesetzes. Dass die Freiheitlichen das Themenfeld Windkraft aber weiter als politisches Terrain pflegen wollen, bewies der FPÖ-Landtagsabgeordnete Dieter Dorner. Er hat für nächste Woche zur Pressekonferenz zum Titel „Windkraft neu – Grünen Unsinn verhindern“, eingeladen.
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