Die Verzögerung ist auch der Grund, weshalb vor wenigen Tagen die sieben neuen Pilotenanwärter ihren Job noch in der alten Flugeinsatzstelle in Wien-Meidling angetreten haben. Während die Polizei händeringend von Vorarlberg bis ins Burgenland nach Nachwuchs sucht und derzeit kaum genügend Anwärter für die Grundausbildung findet, ist ein Cockpit in einem der 18 Helikopter ein heiß begehrter Arbeitsplatz.
Es gab mehr als zehnmal so viele Bewerber wie freie Stellen. 80 Kandidaten haben sich in einem Auswahlverfahren um die Pilotenausbildung gematcht. Nur die sieben Besten sind zum Zug gekommen. „Die Ausbildung zum Piloten gehört sicher zu den größten Herausforderungen innerhalb des Exekutivdienstes“, erklärt Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Zusammen mit der interimistischen Leiterin der Flugpolizei, Ulrike Hutsteiner, hat er den sieben angehenden Piloten beim einen Besuch abgestattet.
Antreten zur Eignungsprüfung dürfen nur Beamte, die nach ihrer Grundausbildung bereits zwei Jahre im Außendienst als Polizist tätig waren. Der Grund dafür ist einfach erklärt: „Man muss die Polizeiarbeit kennen, um später in den Einsätzen optimal mit den Bodenkräften zusammenarbeiten zu können“, sagt Michael Korvas, der die Hubschrauberflugschule der Polizei leitet.
Risiko
Wer eignet sich besonders für den Job? Beim Eignungstest werden Anwärter auf Konzentrations- und Merkfähigkeit, das räumliche und numerische Verständnis sowie auf ihr Risikobewusstsein und Belastungsfähigkeit getestet.
Bestandteil ist außerdem ein medizinischer Test sowie ein Hearing. Spätestens bei der letzten Stufe des Auswahlverfahrens – Überprüfung der sensomotorischen Fähigkeiten – trenne sich die Spreu vom Weizen. 15 Prozent der verbliebenen Kandidaten schaffen die Hürde nicht. Bis zu 18 Monate dauert es, bis die Polizisten den Berufshubschrauberpilotenschein mit Nachtsichtflugberechtigung erlangen. Die Trainingsflüge finden am zivilen Flugplatz in Bad Vöslau statt.
Erst danach erfolgt die Berechtigung für das Pilotieren des Einsatzhelikopters Airbus H135 sowie ein Außenlande- und ein Hochgebirgskurs – sprich das Fliegen bei extremen Wetterlagen und dünner Luft in großer Höhe. „Es dauert annähernd fünf Jahre, bis neue Piloten einen erfahrenen Kollegen mit allen Einsatzberechtigungen ersetzen können“, erklärt Korvas.
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