Neue Hoffnung für Krebspatienten in Niederösterreich

Neue Hoffnung für Krebspatienten in Niederösterreich
Ab 2022 soll ein Teilchenbeschleuniger errichtet werden, der Radionuklide produziert. Damit können Patienten schneller behandelt werden.

Etwa 9.000 Niederösterreicher bekommen jedes Jahr eine Diagnose, die ihr Leben verändert: Krebs. Zur besseren Behandlung von Krebserkrankungen soll in Wiener Neustadt nun das Forschungs- und Gesundheitsprojekt Zyklotron umgesetzt werden. Ab 2022 soll ein Teilchenbeschleuniger zur Produktion von Radionukliden errichtet werden, der Start ist für 2025 geplant. In der Sitzung der Landesregierung am Dienstag wurden 500.000 Euro an Eigenkapitalzuschuss und eine Haftungsübernahme in Höhe von 13,3 Millionen Euro beschlossen, berichtete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

„Mit Zyklotron setzen wir einen Meilenstein in der Diagnostik und Therapie von schweren Erkrankungen und können besonders für Krebspatientinnen und -patienten eine raschere, bessere und präzisere Behandlung ermöglichen. Es wird auch möglich sein, schneller feststellen zu können, ob gewisse Therapien greifen“, sagte Mikl-Leitner. Radionukliden werden unter anderem in der Krebs-Diagnostik eingesetzt. Sie ermöglichen, Tumore und Metastasen sichtbar zu machen.

Neue Hoffnung für Krebspatienten in Niederösterreich

Weiss, Mikl-Leitner und Schneeberger präsentierten das Projekt

Ein Konsortium aus der Landesgesundheitsagentur, MedAustron und der Fachhochschule Wiener Neustadt wird für das Projekt eine eigene Gesellschaft gründen, die die Investitionen und die Errichtung vornehmen und den operativen Betrieb führen wird.

Das Betriebsmodell für das Zyklotron beruhe laut der Landeshauptfrau auf den Säulen Forschung, Eigenproduktion sowie Produktion und Vertrieb von Radionukliden an Dritte.

Forschungszentrum

„Daher ist klar, je zieltreffender die Diagnose ist, desto effizienter kann die Behandlung sein“, betonte der Wiener Neustädter Bürgermeister Klaus Schneeberger, Aufsichtsrat von MedAustron und der FH Wiener Neustadt: Im Krebsbehandlungs- und Forschungszentrum MedAustron werden jährlich 1.000 Patienten behandelt, heuer waren es bereits mehr als 400.

Versorgungssicherheit

Oberarzt Konrad Weiss vom Landesklinikum Wiener Neustadt erklärte, dass man derzeit schon radioaktive Isotope bei Tumorpatienten verwende. „Durch die Radionuklide aus dem Teilchenbeschleuniger Zyklotron haben wir Versorgungssicherheit und die Logistik wird massiv vereinfacht.“

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