Muslimische Familie darf Haus doch kaufen: Skepsis der Nachbarn bleibt

Familie Abu El Hosna brauchte einen langen Atem.
Muslimische Familie kauft Haus, obwohl sie sich nicht willkommen fühlt. Die Nachbarn bleiben skeptisch.

"Wir sind überrascht, damit haben wir nicht gerechnet", sagt Khalid Abu El Hosna sichtlich erfreut. Der KURIER trifft ihn und einen Teil seiner elfköpfigen Familie im Garten jenes Hauses im Weikendorfer Ortsteil Dörfles (Bezirk Gänserndorf), das die staatenlosen Palästinenser bald ihr Eigen nennen dürfen.

Wie berichtet, hatte die Grundverkehrsbehörde den Hauskauf am Mittwoch genehmigt. Was nicht zuletzt die nö. FPÖ empört. Das Land NÖ sei vor einer Medienkampagne in die Knie gegangen und lasse seine Landsleute im Stich, kritisiert der blaue Kommunalsprecher Dieter Dorner.

Begründet wurde die Genehmigung jedenfalls mit dem „dringenden Wohnbedürfnis“ der Flüchtlingsfamilie, die zurzeit "als Überbrückungslösung vorübergehend auf beengtem Raum in einer Wohnung eines Bekannten in 1200 Wien (Brigittenau, Anm.)" wohne und dort „einen monatlichen Mietzins“ bezahle.

Von „unterschiedlichen Kulturkreisen der islamischen sowie der westlichen Welt“, die nach Ansicht des Weikendorfer ÖVP-Bürgermeisters Johann Zimmermann gegen den Zuzug der muslimischen Familie sprechen, ist in dem Bescheid nichts zu lesen.

Nun darf Familie Abu El Hosna, die sich mit Anwälten gegen die „zutiefst diskriminierende“ Ablehnung wehrte und aktuell von Ex-SPÖ-Staatssekretärin Muna Duzdar vertreten wird, das Haus also kaufen. Warum sie trotz aller Ablehnung noch immer nach Weikendorf ziehen will, erklärt Vater Khalid so: „Wir haben keine andere Alternative.“

Kommentare