Mütter gegen "Dauer-Lockdown" in Kindergärten

Mütter gegen "Dauer-Lockdown" in Kindergärten
Mit einer Unterschriftenaktion will die Initiatorin mehr Normalität und eine eigene Ampelschaltung erreichen.

Nein, kleinreden wolle sie das Virus nicht, „das ist ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko, aber man muss Nutzen und Schaden der Maßnahmen einfach abwägen“, sagt Martina Wallner. Was die zweifache Mutter (vier und sechs Jahre) aus Baden meint, ist die Situation in den Kindergärten. Denn der eingeschränkte Betrieb, der derzeit dort herrscht, gilt in Baden schon seit 29. Oktober und es sei zu befürchten, dass es so weitergeht. Nicht einzusehen, meint Wallner.

„Kinder im Kindergartenalter machen lediglich 1,5 Prozent der Gesamtinfizierten in Österreich aus“, zitiert Wallner aus einer Studie. Und weiter unter Berufung auf eine Untersuchung an deutschen Kindergärten: „Da wird ganz klar gesagt, dass Kinder in diesem Alter nicht die Infektionstreiber sind“. Für Wallner Gründe genug, ihren Ruf nach mehr Normalität im Kindergarten laut zu machen: Sie hat eine Online-Petition gestartet, knapp 700 Unterstützer hat sie schon.

Ginge es nur um den derzeitigen Lockdown und die drei Wochen, wäre das verkraftbar, aber bei Schulen und Kindergärten gelten unterschiedliche Regeln.

Mütter gegen "Dauer-Lockdown" in Kindergärten

Nicht nur Martina Wallner, sondern auch Suzana Mitevski fordert, Bedürfnisse und Interessen von Kindern vorrangig zu   berücksichtigen.

Unterschiedliche Farben

So blieben im Oktober die Schulen in NÖ auf Gelb, während sich die Kindergärten an der Ampelfarbe des Bezirks orientierten. In Baden etwa war man ab 29. Oktober knallrot und seitdem galt das auch in den Kindergärten. „Das bedeutet, dass die Kindergartenkinder schon länger von der strengsten Stufe der Vorsichtsmaßnahmen betroffen sind. Sie befinden sich sozusagen seit damals im Lockdown und nicht wie der Rest Österreichs erst seit 17. November“, sagt Wallner. Und sie befürchtet, dass „für die Kindergärten auch mit 7. Dezember keine Lockerung in Sicht ist, weil sie an die Ampelschaltung des Bezirks gekoppelt sind. Das braucht Veränderung“, sagt Wallner.

Auch wenn Pädagoginnen und Helferinnen engagiert sind und Großartiges leisten, die Kinder würden sehr unter der Situation leiden. Nur sieben Kinder pro Gruppe, der Wegfall vieler sozialer Kontakte und des pädagogischen Angebots wie Singen oder Turnen „ist für einen derartig langen Zeitraum im Lichte der Infektionszahlen nicht angebracht“, so Wallner. Gerade jetzt brauchen Kinder Stabilität und keinen „Dauer-Lockdown“.

Wallner ist mit ihren Befürchtungen nicht allein, auch die Guntramsdorferin Suzana Mitevski hat eine Petition gestartet. Zu finden auf www.openpetition.eu.

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