Mostviertel: Kind hundertfach vergewaltigt und in Tonne gesperrt

Mostviertel: Kind hundertfach vergewaltigt und in Tonne gesperrt
Schock-Anklage in St. Pölten: Zwei Kinder, die bei ihrem Großvater untergebracht waren, erlebten einen jahrelangen Albtraum.

Ganz still ist es im Gerichtssaal, als Staatsanwältin Barbara Kirchner aus der Anklageschrift zitiert. Mit jedem Satz nimmt die Betroffenheit der Anwesenden zu, nur einer bleibt ungerührt: der Angeklagte. Sie sei, erzählt Kirchner, seit acht Jahren auch für Sexualdelikte zuständig, "aber so ein schlimmer Fall ist mir noch nie untergekommen. Für die beiden Kinder war es der pure Albtraum".

Angeklagter bestreitet die Vorwürfe

Tatsächlich sind es schier unfassbare Vorwürfe, die gegen den 58-Jährigen erhoben werden. Er soll seine beiden Enkelkinder jahrelang brutal attackiert, sie stundenlang in die Biomüll-Tonne oder in den Keller gesperrt haben, sogar mit einem Messer soll er auf die wehrlosen Opfer losgegangen sein. Aber es geht in diesem Prozess auch um sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung. Laut Anklage habe der Angeklagte seine Enkeltochter, die heute 15 Jahre alt ist, in den Jahren 2009 bis 2014 bis zu 400-mal vergewaltigt.

Mostviertel: Kind hundertfach vergewaltigt und in Tonne gesperrt

Verhandelt wird im Schwurgerichtssaal

Um seine Enkelkinder zu demütigen, soll der Beschuldigte sogar einmal ihren Hamster getötet und ihnen entgegengeworfen haben. Der Angeklagte selbst bestreitet die Vorwürfe. Er gibt nur zu, dass er das Mädchen und den Buben mit der flachen Hand geschlagen habe. Mehr nicht.

Urteil soll am Donnerstag fallen

Der furchtbare Fall kam übrigens nur durch Zufall ans Tageslicht. Als dem 58-Jährigen, bei dem die Kinder seit der Trennung ihrer Eltern untergebracht waren, wegen einer anderen Straftat der Prozess gemacht wurde, schaltete sich das Jugendamt ein. Im Gespräch mit einem Therapeuten erzählte das Mädchen dann die ganze Geschichte. Ein Urteil wird am Donnerstag erwartet.

 

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