Mordversuch an einjähriger Tochter: Mutter in U-Haft

Der Lebensretter zeigt den Ort des Vorfalls an der Piesting.
Laut Ermittlern wollte die 43-Jährige ihr Kind in der Piesting ertränken. Ein Augenzeuge wurde zum Lebensretter.

Eine 43-jährige Frau aus dem Bezirk Baden steht im dringenden Verdacht, dass sie ihre einjährige Tochter in einem Fluss ertränken wollte. Wie Erich Habitzl von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt bestätigt, sitzt Monika W. wegen Mordversuchs in U-Haft. Es ist vermutlich einem couragierten Lebensretter zu verdanken, dass das einjährige Mädchen und auch die Tatverdächtige noch am Leben sind.

Der dramatische Zwischenfall hatte sich vergangenen Montag in Felixdorf ereignet, nachdem Monika W. mit dem serbischen Kindsvater bei einem Besuch bei Freunden in Streit geriet. Zuvor war reichlich Alkohol geflossen. Dies hatte bereits in der Vergangenheit zu Tätlichkeiten zwischen dem Paar geführt.

Monika W. verließ während des Streits mit ihrem Kind das Grundstück. Kurz darauf wurde ein 39-jähriger Mountainbiker auf dem Radweg nach Felixdorf wegen einer gefährlichen Situation auf die Frau aufmerksam. "Sie hat ohne zu schauen den Kinderwagen auf die Bundesstraße geschoben. Die Autos sind vorbeigerast und haben gehupt", schildert der Augenzeuge. Weil er vermutete, dass mit der Frau irgendetwas nicht stimmt, blieb er stehen. Sie wollte aber nur Feuer und wirkte sonst sehr apathisch.

Notbremsung

Während der 39-Jährige einen Anruf von seiner Frau bekam, beobachtete er, wie die 43-Jährige plötzlich ihre Tochter aus dem Wagen nahm und vor einem herannahenden Auto schnurstracks Richtung Flussufer ging. Der Wagen musste eine Notbremsung hinlegen. "Ich habe den Kinderwagen genommen und bin ihr nach. Da stand sie mit der Kleinen am Arm an der Uferböschung", so der 39-Jährige. Laut den Ermittlungen dürfte die Mutter versucht haben, die Einjährige in die elf Grad kalte Piesting zu werfen oder zusammen mit ihr in den Tod zu gehen. "Ich konnte das Mädchen gerade noch packen und habe dabei auch die Mutter zurückgerissen", so der Helfer.

Als er das Kind sicher im Kinderwagen verstaut hatte, sprang die Frau in den Fluss, der 39-Jährige hinterher. Die Strömung trieb sie ab. "Sie war bereits bewusstlos und in Bauchlage, als sich sie erwischte". Die 43-Jährige wurde vom Notarzt des Rettungshubschraubers versorgt und ins Spital eingeliefert. Mittlerweile sitzt die Frau in U-Haft. Laut Habitzl wurde ein psychologisches Gutachten in Auftrag gegeben. Das einjährige Mädchen ist bei Pflegeeltern untergebracht.

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