Dies behauptet der wichtigste Zeuge in dem Fall. Der 38-jährige Tschetschene ist der Freund des Getöteten. In der verhängnisvollen Nacht waren die beiden an einer Tankstelle in Wien-Liesing, als Fatih E. einen Anruf erhielt. Es sei um 500 Euro Schulden gegangen, die Hasan D. bei einem Geschäft am Großgrünmarkt angehäuft hatte.
Geldübergabe
Die Männer verständigten sich darauf, die Sache endlich persönlich zu klären. „Der Mann schickte Fatih seinen Standort auf das Handy. Ich habe das so verstanden, dass es dort zur Geldübergabe kommt“, sagte der 38-Jährige aus.
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Er fuhr seinen Freund zum Kino nach Wiener Neustadt, wo der dunkle BMW bereits am Parkplatz wartete. Wegen eines „mulmigen Gefühls“ blieb der Tschetschene aber nicht stehen, sondern drehte um. Erst als ein weiteres Telefonat ruhiger verlief, traute sich das Duo zum Treffpunkt zurück.
Täter kam zurück
Der 34-Jährige sei ausgestiegen und zum BMW gegangen. Die Beifahrertüre ging auf und es fiel sofort ein Schuss. „Fatih brach zusammen“, gab sein Freund zu Protokoll. Er habe laut geschrien, worauf die Faustfeuerwaffe auch auf ihn gerichtet wurde. Während er sich hinter seinem Auto verschanzte, fuhr der BMW davon. Als er seinem sterbenden Freund zu Hilfe kommen wollte, sei der Wagen zurückgekommen.
Zwei weitere Schüsse
Ohne auszusteigen habe der Beifahrer ein zweites Mal auf das Opfer gefeuert. Der SUV drehte noch eine Runde, bevor ein dritter Schuss auf den am Boden Liegenden abgegeben wurde. Danach raste der Pkw mit Wr. Neustädter Kennzeichen davon.
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Fatih habe nur mehr leise geröchelt, er starb noch am Parkplatz. Wenige Stunden nach der Bluttat konnte der Tatverdächtige 430 Kilometer entfernt in Röszke an der ungarisch-serbischen Grenze festgenommen werden. Die Faustfeuerwaffe hatte er bei sich. Von dem ominösen zweiten Mann und Fahrer fehlt bisher jede Spur.
Der Wiener Rechtsanwalt Philipp Wolm vertritt den Bruder des Opfers. Der erfahrene Jurist und Strafverteidiger spricht von einer regelrechten "Hinrichtung. Der vorsätzliche Mord müsse mit der Höchststrafe lebenslang gesühnt werden, sagt Wolm. Er ist in seltenen Fällen Opfervertreter. Wolm verteidigte zuletzt Mandanten wie Florian Teichtmeister oder Sophie Karmasin.
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