Moldau: Dringend benötigte Hilfsgüter angekommen

Moldau: Dringend benötigte Hilfsgüter angekommen
Tausende treffen täglich in der einstigen Sowjetrepublik auf der Flucht vor dem Krieg ein. Um ihnen helfen zu können, braucht das Land selbst Unterstützung. NÖ hat einen ersten Hilfskonvoi geschickt.

Es ist das ärmste Land Europas: Die Republik Moldau, umgangssprachlich Moldawien genannt. an der Grenze zur Ukraine, an der Grenze zum Krieg. Zufluchtsort für mittlerweile mehr als eine Viertelmillion Menschen aus dem Nachbarland.

Mehr als 250.000 Menschen sind seit Kriegsausbruch über die moldauische Grenze gekommen, 150.000 von ihnen sind laut der Hilfsorganisation Concordia Moldau im Land geblieben. Die ehemalige Sowjetrepublik zählt selbst nur 2,6 Millionen Einwohner und steht ob des Flüchtlingsaufkommens vor einer humanitären Krise. Die Regierung hat bereits EU und USA um Hilfe gebeten.

Ein Hilfskonvoi aus Niederösterreich mit fünf Lkw ist am Dienstag in der Hauptstadt von Moldau, in Chisinau, angekommen. Am Samstag wurden die Hilfsgüter vom Land NÖ, Zivilschutzverband und Jugendorganisationen von Tulln aus auf den Weg geschickt.

Rasche Hilfe

Die 25.000 Hilfspakete und 75.000 Windeln wurden dort von Concordia-Mitarbeitern entgegengenommen und werden ankommenden Familien unmittelbar zur Verfügung gestellt. „Dank dieser schnellen Hilfsaktion haben wir nun vorerst ausreichend Hilfsgüter zur Versorgung der Hilfesuchenden“, sagt Concordia-Geschäftsführer Bernhard Drumel. Aber für die Bewältigung des Hilfsbedarfs in den kommenden Wochen und Monaten werde es weiterer Hilfe bedürfen.

Concordia ist die größte NGO in Moldau und kümmert sich dort um benachteiligte Kinder, Jugendliche und ihre Familien – und jetzt hilft die NGO auch den Flüchtenden aus dem Nachbarland.

Einzige soziale Einrichtung

So etwa im Dorf Tudora, nahe dem Grenzübergang Palanca, an dem täglich Tausende Ukrainer ankommen. Dort ist Concordia seit vielen Jahren tätig. Die Häuser in Tudora sind halb verfallen und oft verlassen, die Lebensbedingungen der moldauischen Einwohner alarmierend. Die wenigsten haben fließendes Wasser. Die, die hier leben, sind vorwiegend alte Menschen mit Kindern, deren Eltern ins Ausland gegangen sind, um zumindest das Minimum für die Familie zu sichern. Und nun ist hier einiges los: Das Concordia-Zentrum ist die einzige soziale Einrichtung im Dorf, jetzt ist sie auch zum Versorgungszentrum für die vielen ukrainischen Flüchtlinge geworden.

Derzeit sind in den Concordia-Häusern in Moldau über 120 ukrainische Flüchtlinge untergebracht. Außerdem hilft die Organisation an den Grenzübergängen bei der Verteilung von Hilfsgütern wie Lebensmittel, Dokumente usw. sowie bei der Organisation von Flüchtlingserstaufnahmezentren, der Vermittlung von freiwilligen Helfern oder dem Transport von Personen vom Zoll nach Chisinau.

Concordia unterstützen: UKRAINE NOTHILFE jetzt spenden, IBAN: AT28 3200 0000 1318 7893; Kennzahl: Nothilfe Ukraine

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