Mega-Förderband über die Donau in NÖ wirbelt Staub auf
Helga Krismer, Landessprecherin der Grünen NÖ, hat kommende Woche einen wichtigen Termin. Sie wird in das Hartsteinwerk Loja nach Persenbeug in den Bezirk Melk fahren, um sich vor Ort ein Projekt erklären zu lassen, das noch für viel Gesprächsstoff sorgen könnte.
Es geht um ein rund 700 Meter langes Förderband, das das Unternehmen über die Donau hinweg von Persenbeug-Gottsdorf nach Krummnußbaum bauen will. Über den zweitgrößten Fluss Europas könnten so bis zu 300.000 Tonnen Schotter pro Jahr transportiert werden.
Die Grünen sind skeptisch, direkt in der Region sogar ablehnend. Sie wollen, dass das Gestein mit dem Zug aus dem Werk abtransportiert wird. Doch das geht nicht, weil die Donauuferbahn bereits war Jahren abgebaut wurde. Eine Reaktivierung scheint derzeit äußerst unwahrscheinlich.
Sicherheit
Deshalb muss der Schotter per Lkw in das etwa zwölf Kilometer entfernte Ybbs an der Donau gebracht werden, wo er auf Züge verladen wird. „Dass es so gemacht werden muss, ist für uns auch nicht optimal. Es ist nicht gut für die Umwelt und teuer“, heißt es aus dem Unternehmen auf KURIER-Anfrage.
"Baulich kein Problem"
Deshalb wurde schon vor einiger Zeit die Variante mit dem Mega-Förderband ins Spiel gebracht. Eingereicht wurde das Projekt zwar noch nicht, aber es gibt konkrete Vorstellungen, wie es funktionieren könnte.
„Baulich wäre es kein Problem, solche Förderbänder gibt es bereits. Durch technische Einbauten ist zudem beinahe keine Staubentwicklung zu befürchten. Das Förderband ist außerdem sehr leise, weil es mit einem Elektromotor betrieben wird“, berichtet ein mit den Plänen betrauter Insider. Auch die Schifffahrt werde nicht beeinträchtigt, die Sicherheit der Passagiere voll gegeben. Der Schotter könnte schließlich direkt in Krummnußbaum auf die Westbahn verladen werden, es bräuchte nur einen Silo und eine Verladestation.
Weltkulturerbe
Übermäßig begeistert zeigt sich der für die Gemeinde zuständige ÖVP-Bürgermeister Bernhard Kerndler allerdings nicht. „Ich habe bislang nur Skizzen und ein kurzes Video gesehen. Man muss sich anschauen, wie sich alles entwickeln wird. Verhindern werden wir das Projekt allerdings nicht können.“ Heikel ist auch, dass der sogenannte Donaulimes von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Es bleiben also noch viele Fragen offen.
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