Langzeitarbeitslose können in NÖ neue Hoffnung schöpfen

Langzeitarbeitslose können in NÖ neue Hoffnung schöpfen
Das Land NÖ erhielt von der Europäischen Union drei Millionen Euro für das Projekt.

 Der 10. Jänner 2022 war für Ulrich Bernhard Küntzel aus Schwarzenau im Bezirk Zwettl ein sehr aufregender und erfreulicher Tag. Nachdem der studierte Biologe und Energieberater vor drei Jahren seinen Job verlor, startete er nun in eine neue Phase seines Lebens. Er fand nach langer Arbeitslosigkeit in Waidhofen an der Thaya eine neue Stelle im Energiebereich. „Ich habe mich über viele Jahre in meiner Gemeinde ehrenamtlich engagiert. Das hat mir Kraft gegeben, aber ich wollte unbedingt wieder arbeiten“, erzählt er.

110 Plätze stehen zur Verfügung

Dass Küntzel wieder mit beiden Beinen im Berufsleben steht, hat er auch dem Projekt „Job.ReAct“ des Landes Niederösterreich zu verdanken. „Job.ReAct richtet sich an Menschen, die durch die Pandemie langzeitarbeitslos geworden sind oder an jene, die bereits vorher eine längere Zeit ohne Job waren, aber während der vergangenen zwei Jahre keinen Arbeitsplatz finden konnten“, erklärt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Insgesamt stehen heuer 110 Plätze zur Verfügung, die überwiegend in Bereichen des nachhaltigen, ökologischen Wirtschaftens angesiedelt sind, heißt es.

Fördertopf

Die Initiative wird von der Europäischen Union zu 100 Prozent finanziert, drei Millionen Euro konnte sich das Land NÖ aus dem Fördertopf holen. Der Europäische Sozialfonds fördert dabei die Lohn- und Lohnnebenkosten, der Betrieb muss bei Vollzeitanstellung lediglich eine Pauschale von 400 Euro bei einer Vollzeitanstellung aufwenden. „Durch das Projekt binden wir arbeitslose Menschen wieder in den Arbeitsprozess ein und unterstützen Betriebe bei der Suche von Personal“, berichtet Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger. Rund 100 Personen befinden sich laut Eichtinger gerade in Erstgesprächen.

Hilfe bei Vermittlung

Die „Job.ReAct“-Abwicklung erfolgt über die Menschen und Arbeit GmbH. Laut Geschäftsführer Martin Etlinger erhalten alle Teilnehmer während des Projektes unter anderem eine sozialpädagogische Unterstützen. Zudem bemühe man sich intensiv darum, dass die Männer und Frauen auch von den Betrieben übernommen werden. In den Fällen wo dies nicht möglich ist, gibt es noch eine zusätzliche Vermittlungsunterstützung.

Aktuell liegen die Arbeitslosenzahlen übrigens rund neun Prozent unter dem Wert des Vorkrisenniveaus. Im Dezember hatte NÖ die beste Arbeitslosenquote der letzten 20 Jahre. Dennoch gibt es derzeit 10.570 Langzeitarbeitslose im Bundesland, für die es während Corona besonders schwer ist, Arbeit zu finden.

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