Langenzersdorf: Vorläufiger Stopp für „Monsterbau“

Alles ruht in dem Rohbau in der Langenzersdorfer Tuttenhofstraße (Bezirk Korneuburg), der von den Anrainern „Monsterbau“ genannt wird. Nach Wochen der intensiven Arbeiten sind am Freitag keine Hämmer, Bohrmaschinen oder Zurufe zu hören. Keine Arbeiter eilen über die Gerüste, keine Baumaterialien werden ausgeladen. Eine Wohltat für die Bewohner, die seit 2015 gegen das Projekt kämpfen.
Eigentlich war das Gebäude als Wohnhaus geplant, wurde als solches aber nie genutzt. Stattdessen wurde es von Eigentümer zu Eigentümer durchgereicht. Laut dem derzeitigen Besitzer sollen zwei Wohngemeinschaften mit mehreren Zimmern entstehen; eine für Bauarbeiter, eine für Studenten. Die Gegner des Projektes, die bereits mehr als 40.000 Euro in Anwaltskosten investiert haben, glauben das aber nicht. Sie befürchten, dass ein Bordell in Planung ist.
Am 3. Februar verhängte die Gemeinde einen Baustopp. Per Zufall hatten die Anrainer herausgefunden, dass die zuständige Baufirma seit Anfang des Jahres insolvent ist. „Darum wurde rund um den Jahreswechsel wohl auch so fieberhaft gearbeitet“, vermutet eine Bewohnerin.
Die große Hoffnung der Gegner: Aus dem Baustopp soll eine Bausperre werden. Sie haben ÖVP-Bürgermeister Andreas Arbesser auf vielen Seiten ihre Kritikpunkte an dem Projekt vorgelegt, zudem orten sie schwere Baumängel.
Keine Bausperre
Der Ortschef bremst gegenüber dem KURIER aber die Erwartungen: „Der Bau ist in dieser Form genehmigt. Sobald der Eigentümer einen neuen Bauführer nennt, kann weitergearbeitet werden“, erklärt er. Und auch eine Bausperre würde nichts nützen. „Diese hätte keinen Einfluss auf das Projekt, da es bereits im Laufen ist.“
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