Mega-Deal in der Baubranche: Investmentfonds steigt bei Uhl-Gruppe ein

Die Uhl-Gruppe ist Spezialist für den Tiefbau und kritische Infrastruktur
Vor fast 60 Jahren als kleines Familienunternehmen gegründet, ist die Uhl-Firmengruppe nicht mehr wegzudenken, wenn es um den Bau kritischer Infrastruktur in Ostösterreich geht. Mit heute rund 500 Mitarbeitern in Wiener Neustadt ist das Unternehmen erste Adresse, wenn es um Wasser-, Strom-, Gas- oder Datenleitungen, Fernwärme oder Glasfaser geht.
Diese Woche hat die Gründerfamilie um Sabine und Jürgen Uhl eine strategische Neuausrichtung ihres Unternehmens bekannt gegeben. Mit dem Einstieg der nordeuropäischen Beteiligungsgesellschaft FSN Capital als Mehrheitseigentümer hat sich die Uhl-Grupp einen international agierenden Partner nach Niederösterreich geholt.
Premiere eines Investments in Österreich
Für den norwegischen Finanzinvestor FSN Capital, der bisher vorwiegend in Skandinavien und Deutschland aktiv war, ist der Einstieg bei Uhl-Bau das erste Investment in Österreich überhaupt. Sabine und Jürgen Uhl ziehen sich aus der Geschäftsführung zurück und wechseln in den Aufsichtsrat.
Wenn es um die Umsetzung der Energiewende und innovative Technologien geht, setzen die Stadt Wien, das Land Niederösterreich oder Unternehmen wie die EVN und die Wien Energie seit Jahren auf das Know-how aus Wiener Neustadt. Das Kerngeschäft Tiefbau wurde im Laufe der Jahre strategisch erweitert, zuletzt mit der Tochtergesellschaft Uhl-Elektro.
80 Millionen Euro Jahresumsatz
Mit der Strategie verzeichnet man seit 15 Jahren ein jährliches Wachstum von durchschnittlich zehn Prozent. Heute erzielt das Unternehmen einen Jahresumsatz von mehr als 80 Millionen Euro. Damit ist man am Sektor des Leitungstiefbaus für kritische Infrastruktur einer der größten Anbieter in Niederösterreich und Wien.

Champions League im Leitungsbau
In über sechs Jahrzehnten habe man ein "starkes Fundament geschaffen“, so Sabine und Jürgen Uhl. Man habe die Leistungen über die Jahre laufend an die steigende Nachfrage nach spezialisierter Expertise im Tiefbau angepasst. "Unser erklärtes Ziel ist es, österreichischer Champion in diesem Bereich zu werden. Wir sind bereit zu wachsen, uns weiterzuentwickeln. Die Energiewende erfordert eine schnelle Umsetzung und dafür braucht es eine moderne, leistungsfähige Infrastruktur“, erklären die Unternehmer.
Mit dem Einstieg von FSN Capital sollen gezielte Zukäufe und weiteres "organisches Wachstum“ in ganz Österreich vorangetrieben und beschleunigt werden. Das Team von Uhl genieße seit Jahrzehnten das Vertrauen von Infrastrukturunternehmen und den Bundesländern. "Neben der besonderen Expertise hebt sich das Unternehmen mit seiner hohen Servicequalität und dem Digitalisierungsgrad von Mitbewerbern ab. Uhl Bau verfügt über ein lückenloses Monitoring der täglichen und laufenden Prozesse jeder Baustelle – von Arbeitsstunden und Materialeinsatz bis hin zu Kosten, Umsätzen und Margen“, erklärt Clemens Plainer, Principal bei FSN Capital Partners. Darauf wolle man nun aufbauen und expandieren.

Jürgen Uhl wechselt in den Aufsichtsrat
Oslo, Stockholm, Kopenhagen und München
Das bestehende Managementteam in Wiener Neustadt um René Weis und Herbert Narath bleibt bestehen und soll das Unternehmen auch in Zukunft leiten.
Mit Büros in Oslo, Stockholm, Kopenhagen und München tätigt FSN Capital über diverse Fonds Milliardeninvestments in zukunftsorientierte Unternehmen, "die sich den zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten zehn Jahre stellen“.
4 Milliarden Euro
Die Gruppe hat in den vergangenen 25 Jahren bereits sechs Fonds für Beteiligungen an größeren mittelständischen Unternehmen aufgelegt. Zu den aktuellen Portfoliounternehmen zählen unter anderem Bäcker Görtz, Megabad (Swash Group), Ecovium, Lobster, impreg, Adragos Pharma und viele andere. Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 4 Milliarden Euro investiert FSN Capital in wachstumsstarke Unternehmen, die durch "nachhaltige Geschäftsmodelle und Digitalisierung ihr Potenzial voll ausschöpfen können".
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