Hochwasserschutz
Ganz allgemein lobt er den Hochwasserschutz, denn „ohne hätten wir eineinhalb Meter Wasser im Hof gehabt“. Zwei Nächte lang hätten er und seine Frau sich alle zwei Stunden den Wecker gestellt, um zu sehen, wie hoch das Wasser im Keller steht und die Temperatur zu messen.
Große Hilfe
„Die kritische Frage war, ob wir vielleicht die bereits gärenden Weine auspumpen müssen, falls Fässer und Tanks völlig unter Wasser stehen. Auch Fundament und Sediment unseres über 1.000 Jahre alten Kellers hatten wir immer im Auge und so auch den Scheitel des Grundwassers“, sagt Brustbauer. Klar ist für die Winzer: Ohne die „große Hilfe der Feuerwehr“ wäre man nicht so gut durch die Tage des Hochwassers gekommen.
Prinzipiell ist die Arbeitsweise am Weingut sehr naturnahe, doch diese Produktionsweise braucht stabile Rahmenbedingungen, damit die Weine mit Hefen, Pektinen und anderen Stoffen minimalistisch und von selbst arbeiten können, erklärt Brustbauer. Plötzlich verändernde Gärtemperaturen – wie im Falle des nicht geplanten Bades im Hochwasser – können den Prozess sogar stoppen. „Natürliche Hefen verhalten sich anders als im Labor produzierte Reinzuchthefen und reagieren sensibler auf eine folglich verlaufende Spontangärung.“
Spuren von eineinhalb Metern Hochwasser
Die Brustbauers sehen prinzipiell optimistisch in die Zukunft. „Am Ende hatten wir 16 Grad Grundwassertemperatur und damit Glück im Unglück. Die Vergärung im Hochwasser lässt gerade einen ganz besonderen, unverkennbaren Jahrgang entstehen. Wir freuen uns schon jetzt auf die Verkostung der jungen Weine, um zu schmecken, welche Geschichte die Bouteillen dieses Mal zu erzählen haben und welche Spuren die 1,5 Meter Hochwasser im alten Keller hinterlassen haben“, sagt der Winzer.
Um den Wein während des Hochwassers überhaupt verkosten zu können, war Brustbauer übrigens kreativ: Er nutzte ein Servierbrett, um darauf Glas und Weinheber zu platzieren. So watete er von Tank zu Tank.
Mit speziellen Weinen haben die Brustbauers bereits Erfahrung. Unter dem Namen „Vergoren“ werden jene Flaschen, die nach dem Hochwasser 2013 im Donausand vergraben lagen, nun ohne Etikett verkauft. Auch sie haben durch das Ereignis einen ganz speziellen Reifeprozess hinter sich.
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