Vom „Land der Göttinnen“ in die Landesgalerie NÖ

Vom „Land der Göttinnen“ in die Landesgalerie NÖ
Ausstellung „Die Erde lesen“ wirft Blick auf Venus-Darstellungen und verknüpft Feminismus, Archäologie und Ökologie NÖs.

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Archäologische Funde zeigen, dass auf dem Gebiet des heutigen Niederösterreich seit der Altsteinzeit Menschen leben. Weltweit einzigartige Zeitzeuginnen dieser Geschichte sind die Venus-Figurinen, wie die bekannte Venus von Willendorf aus der Wachau oder Fanny vom Galgenberg aus Stratzing im Bezirk Krems.

Ökologie und Feminismus 

Den Fragen, wie archäologische Frauendarstellungen heute aus feministischer Sicht bewertet werden, aber auch, wie die Gesellschaft mit der aktuellen ökologischen Krise umgeht, nähern sich Künstlerinnen und Forscherinnen im Rahmen der Ausstellung „Die Erde lesen“ an, die am Samstag in der Landesgalerie NÖ in Krems eröffnet wurde.

Die neue Schau ist eine Dokumentation des mehrjährigen Forschungsprojekts „The Dissident Goddesses“ Network“ (eine Kooperation der Akademie der bildenden Künste Wien und des Forum Morgen).

Vom „Land der Göttinnen“ in die Landesgalerie NÖ

Vom „Land der Göttinnen“ in die Landesgalerie NÖ

Vom „Land der Göttinnen“ in die Landesgalerie NÖ

Vom „Land der Göttinnen“ in die Landesgalerie NÖ

Seit Sommer 2021 bewirtschaftet ein Kollektiv von Kulturschaffenden auch auf vier Hektar in Alberndorf (Hollabrunn) im Pulkautal das sogenannte „Land der Göttinnen“. „Die ökologische Krise fordert uns heraus, uns der Erde zu widmen, ihr zuzuhören und sie neu zu lesen“, so Kuratorin Felicitas Thun-Hohenstein.

Natur des Weinviertel protokolliert

Denn das Land im nordöstlichen Weinviertel sei laut dem Netzwerk nicht nur „Labor und Spielplatz“ für die Kulturschaffenden, sondern teile die typischen ökologischen Problemen, die dem nordöstlichen Weinviertel zu schaffen machen, wie etwa Trockenheit, Erosion und biologische Verarmung der Böden.

Vom „Land der Göttinnen“ in die Landesgalerie NÖ

Elisabeth von Samsanow im "Land der Göttinnen".

Vor allem die ökofeministische Künstlerin und Philosophin Elisabeth von Samsonow protokolliert dieses besondere Gelände unter anderem in Videos, Performancefotos, Bodenproben, Porträts von Mikroorganismen, Lössbildern und Skulpturen und zeichnet somit eine ganzheitliche Kartografie.

Von Skizze bis Film

Zu sehen sind bei „Die Erde lesen“ auch mehr als 100 Zeichnungen der deutschen Künstlerin Ida-Marie Corell, die darin ihr Verstehen der weiblichen Geschichte protokolliert.

Im Rahmen der Installation werden unter anderem auch Filme der Installations-Video- und Klangkünstlerin Angela Melitopoulos gezeigt, die sich der Verwobenheit eines Landes mit dessen Bewohnern widmet. 

Am 19. 3., sowie am 9.4. (jeweils von 14 bis 16 Uhr) können Besucher der Ausstellung bei „Kunstinfo Spezial“ mit den Mitwirkenden des Projekts ins Gespräch kommen. Gezeigt wird "Die Erde lesen" noch bis 1. Mai.
 

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