Ursache für Explosion in Kremser Chemieunternehmen geklärt
Nach einer Explosion in einem Kremser Chemieunternehmen hat es am Freitag erste Ergebnisse der Ursachenforschung gegeben. Zwei Arbeiter hatten laut Polizeisprecher Stefan Loidl in der betroffenen Lagerhalle bei der Demontage eines stillgelegten Kessels einen Schweißbrenner verwendet. Dabei sei vermutlich Propangas ausgetreten, das sich unbemerkt in dem Objekt verteilt habe. Eine externe Zündquelle dürfte dann zur Explosion geführt haben.
Details zur externen Zündquelle gab es noch nicht. Es könnte sich etwa um eine Zigarette oder einen Schaltfunken gehandelt haben.
Sachverständige und Ermittler des Landes- und Bundeskriminalamtes konnten den Hergang am Donnerstag weitestgehend rekonstruieren. „Die beiden Arbeiter haben mit Schweißbrennern, die an Propangasflaschen angeschlossen waren, Eisenteile von der Halle geschnitten“, erklärt Chefinspektor Erich Rosenbaum vom nö. Landeskriminalamt. Wie sich bei der Untersuchung herausgestellt habe, war sowohl die Leitung von der Gasflasche als auch der Brenner brüchig und porös. Durch kleine Löcher dürfte das Propangas ausgeflossen sein. Weil es schwerer als Luft ist, habe sich das Gas am Boden der Halle gesammelt, erklärt Rosenbaum. Ein kleiner Zündfunke habe danach gereicht, um das Gas zur Explosion zu bringen.
33-jähriger Arbeiter kam ums Leben
Durch die gewaltige Druckwelle ist die Halle über den Arbeitern eingestürzt. Ein 33-jähriger Mann starb in den Trümmern, sein Kollege schwebt nach wie vor in Lebensgefahr. Er wurde mit dem Notarzthubschrauber ins Spital geflogen.
Die Landespolizeidirektion Niederösterreich machte am Freitag auch Angaben zum Todesopfer. Beim Arbeiter einer externen Firma, der am Donnerstagnachmittag nach längerer Suche leblos in der explodierten Halle entdeckt worden war, handelt es sich Loidl zufolge um einen in Linz wohnenden 33 Jahre alten bosnischen Staatsbürger.
Dessen bei der Explosion schwer verletzter Kollege, ein 26-Jähriger, wohnt ebenfalls in der oberösterreichischen Landeshauptstadt. Leichte Blessuren erlitt nach Angaben des Polizeisprechers eine 29-jährige Feuerwehrfrau aus dem Bezirk Lilienfeld.
Laut Firma keine Chemikalien ausgetreten
In Krems und Umgebung war die Explosion am Donnerstag weithin wahrnehmbar gewesen. Die Halle wurde zerstört und glich einem Trümmerhaufen, auch umliegende Gebäude wurden beschädigt. Das betroffene Unternehmen gab dennoch Entwarnung und betonte, dass keine Chemikalien ausgetreten seien. Außerdem gehe von den Betriebsanlagen keine weitere Gefahr aus.
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