Neuer Landkrimi "Vier" mit Kamptal als Schauplatz

Neuer Landkrimi "Vier" mit Kamptal als Schauplatz
Am 18. Jänner wird das Debüt von Regisseurin Marie Kreutzer in ORF 1 ausgestrahlt. Martin Fichter-Wöß von der APA hat den Waldviertler Landkrimi vorab gesehen. Eine Kritik:

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Wenn in einem Bauernhof drei Babyleichen entdeckt werden, kann das schon einmal für große Aufregung sorgen. Nicht so in Krumau am Kamp (Bezirk Krems), jenem kleinen Flecken, der im Zentrum des neuen Landkrimis aus Niederösterreich steht. Dafür ist man hier zu abgebrüht oder lethargisch. Und so steht bei "Vier", dem Landkrimi-Debüt von Erfolgsregisseurin Marie Kreutzer ("Gruber geht"), auch mehr das Land als der Krimi im Fokus. Premiere feiert der Film am Dienstag (18. Jänner) in ORF 1.

Manuel Rubey: Vom Salzburger Cop zum Arzt in NÖ 

Alles beginnt mit starken Regenfällen und in Folge Hochwasser in Krumau, was im wahrsten Sinn des Worts Verdrängtes ans Tageslicht spült. Im Keller des verlassenen Anwesens von Familie Trummler, in das zuvor der Arzt Benjamin Ludwig (gespielt von Manuel Rubey, als Salzburger Landkrimi-Cop mit der Reihe höchst vertraut) mit seinem Lebensgefährten Matthias (Laurence Rupp) eingezogen ist, werden drei Säuglingsleichen gefunden. Die Kinder wurden offenbar gleich nach der Geburt erstickt. Die Taten liegen schon mehrere Jahre zurück, und doch scheint alles auf Mutter Marlene Trummler (Susanne Michel) als Täterin hinzuweisen.

Nun müssen sich die harmlose Dorfpolizistin Ulli Herzog (Julia Franz Richter) und die aus der Metropole St. Pölten angereiste Ermittlerin vom Morddezernat, Marion Reiter (Regina Fritsch), gemeinsam auf die Suche machen. Und das ungleiche Duo aus unbedarfter Nachwuchskraft, die dank frischer Schwangerschaft eigentlich privat gerade ganz andere Sorgen hat, und im Auftreten ebenso tougher wie spießiger Starpolizistin ist alsbald erfolgreich.

Raue Landschaft

Allerdings ist dies im Verlaufe von "Vier" eigentlich herzlich irrelevant, steht die Krimihandlung doch hinter der Charakterzeichnung weit zurück. Marie Kreutzer, die auch das Drehbuch für ihr Werk verfasst hat, lässt sich stattdessen Zeit, inszeniert die raue Landschaft des Waldviertels düster, durchsetzt mit starken Farbakzenten, bevölkert von echten Typen in authentischen Situationen. Dass dem eigentlich durchaus charmanten Ermittlerinnenduo dabei nur wenige Szenen zugestanden werden, ist bedauerlich. Aber wie bei den Landkrimis üblich: Es war ja möglicherweise nicht der letzte Fall des ungleichen Gespanns.

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