Massaker von Stein: Erstmals alle Opfer beim Namen genannt

Massaker von Stein: Erstmals alle Opfer beim Namen genannt
Kurz vor Kriegsende 1945 wurden in der Justizanstalt Stein Hunderte Häftlinge erschossen. 78 Jahre danach werden erstmals alle Namen verlesen.

Am 6. April 1945 herrschte Euphorie im „Zuchthaus Stein“, der heutigen Justizanstalt. Nur wenige Tage zuvor rückte mit dem Einmarsch der Roten Armee in der „Ostmark“ das Kriegsende in greifbare Nähe.

Begünstigt durch die schlechte Versorgungslage der Stadt wurde zeitgleich auch die Entlassung zahlreicher Inhaftierter des damals größten Gefängnisses der „Ostmark“ veranlasst. Für einen geregelten Ablauf der Freilassung wurden teilweise auch politische Häftlinge mit Waffen ausgestattet.

Angebliche Revolte blutig niedergeschlagen

Eine potenzielle Bedrohung – zumindest für einen Vollzugsbeamten, der die SS über eine ausgebrochene Revolte informierte. SS, SA und Wehrmacht eröffnete daraufhin das Feuer auf die offiziell bereits entlassenen Häftlinge.

„Das Morden fand nicht nur im Gefängnis statt“, erklärt dazu Historiker Robert Streibel, der sich seit vielen Jahren mit der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit seiner Heimatstadt Krems befasst.

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