Kremser Zeitzeugen: „Niemals vergessen“ dank Schüler-Filmprojekt

Kremser Zeitzeugen: „Niemals vergessen“ dank Schüler-Filmprojekt
Mit kurzen Filmen ließ eine Klasse der HLF Krems bereits verstorbene Zeitzeugen wieder „aufleben“.

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Die Gräuel vor und während des Zweiten Weltkriegs prägten eine ganze Generation. Mehr als 80 Jahre danach gibt es aber nur mehr sehr wenige Menschen, die diese Geschehnisse hautnah miterlebt haben. Mit der „Lebendigen Bibliothek“ der Kulturvermittlung des Landestheaters NÖ werden die Spuren von bereits verstorbenen Zeitzeugen aber hochgehalten.

Texte zu Filmen

Als erste Klasse in Niederösterreich nahm die 3BHLT der Tourismusschulen HLF Krems im vergangenen Schuljahr an diesem partizipativen Schulprojekt, das im Rahmen des „Erinnerungsbüros“ – ein Kunstprojekt des Landestheaters, das sich mit der jüngeren Landesgeschichte befasst – teil.

Über mehrere Monate setzten sich die Schüler in Kleingruppen mit autobiografischen Texten dreier verstorbener Zeitzeuginnen, die in Verbindung mit der Stadt Krems stehen, auseinander. Die Texte der Zeitzeugen Anna Lambert, Nikos Mavrakis und Theresa Mahrer übersetzten die Schüler in insgesamt sieben kurze Filme, die sie selbst konzipierten, drehten und schnitten.

Kremser Zeitzeugen: „Niemals vergessen“ dank Schüler-Filmprojekt

Schülerinnen und Schüler begaben sich in der Stadt Krems auf die Spuren bereits verstorbener Zeitzeugen.

Während die historischen Fakten zu den Zeitzeuginnen Historiker Robert Streibel lieferte, kam das technische Know-how von Theaterpädagogin Julia Perschon in Kooperation mit „Shoot Your Short – Filmworkshops“. Pandemiebedingt fanden fast alle Treffen mit den Schülern online statt, wie die Projektleiterin erzählt.

Spurensuche

„Um den Klassen inhaltliche Impulse zu geben, hätten wir sie gerne zu uns ins Theater eingeladen oder mit ihnen ein Archiv besucht“, resümiert Perschon. Die Kremser Schüler begaben sich dafür aber auf eigene Faust auf Spurensuche in Krems. „Ein Gruppe durfte zum Drehen auch hinter die Gefängnismauern in Stein blicken“, so die Projektleiterin.

Die Rückmeldungen der Lehrer, die fächerübergreifend ihre Stunden zur Verfügung stellten, aber auch der Schüler seien laut Perschon durchaus positiv. „Durch das hautnahe Erleben wurde die Geschichte spürbar und es zeigt sich, dass Schüler auch danach mehr Interesse an diesen Themen zeigen“, zieht die Theaterpädagogin Bilanz. Zu sehen sind die Videos unter www.landestheater.net

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