Kremser Hotelier: "Jedes mal deprimierend, wenn wir schließen mussten“
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Aufregend, unsicher, anspruchsvoll – mit diesen drei Worten fasst Astrid Klinglhuber-Berger, Betreiberin des Hotels Klinglhuber in Krems, das vergangene Jahr zusammen. „Es war jedes Mal sehr deprimierend, als wir wieder schließen mussten“, erzählt sie im Gespräch mit dem KURIER.
Sommer besser als erwartet
Momentan sei in ihrem Hotel ganz wenig los, da Firmen aus Unsicherheit keine Seminare abhalten würden. „Vereinzelt kommen wenige Geschäftsreisende. Das ist anders als im ersten Lockdown“, so die Hotel-Betreiberin. So still wie jetzt, war es aber nicht das ganze letzte Jahr.
Nachdem langen Warten auf die Wiedereröffnung, folgte ein Sommer, der alle Erwartungen übertraf. Das bestätigt auch Andrea Grech, vom Kremser Hotel „Unter den Linden“: „Nach dem Lockdown hat sich die Buchungslage bombastisch entwickelt, im Juli und August hatten wir fast zu viele.“
Das bestätigen auch die Zahlen der NÖ Werbung. Der August des vergangenen Jahres war aber überhaupt der beste Monat seit 1992, was die Nächtigungszahlen bei Inlandstouristen in Niederösterreich betrifft.
Mehr Gäste aus dem Westen
Vor allem habe es einen Gäste-Zustrom aus dem Westen gegeben. „Viele Tiroler sind heuer anstatt vier oder fünf Stunden nach Süden zu fahren, zu uns in den Osten gekommen.“
Diesen positiven Trend erkannte man auch seitens des Stadtmarketings Krems: „Dieses Segment wollen wir in den kommenden Jahren verstärkt für Krems gewinnen“, teilte der Tourismus-Zuständige in einer Aussendung der Stadt mit.
Einbruch um 42 Prozent bei Nächtigungen
Generell habe die Corona-Krise dem Kremser Tourismus aber stark zugesetzt. So sanken die Nächtigungszahlen im Jahr 2020 um 42 Prozent. Während 2019 noch 256.523 Übernachtungen in Krems verzeichnet wurden, waren es im vergangenen Jahr nur 148.659 im vergangenen Jahr.
Etwas mehr als 100.000 Nächtigungen ließen sich auf Gäste aus dem Inland zurückführen, ihr Anteil ist um 12 Prozentpunkte auf 68 Prozent gewachsen. Gästen aus dem Ausland waren mit 23 Prozent aller Übernachtungen überwiegen Deutsche. Weit abgeschlagen mit einem Anteil von jeweils unter 2 Prozent folgten Besucher aus der Tschechischen Republik, aus der Schweiz und aus Liechtenstein.
Wirtschafts- und Kulturtourismus fehlten
"Im Vergleich zu ländlichen Gemeinden war die Stadt Krems von der Krise im Tourismus stärker betroffen", heißt es in einer Aussendung der Stadt. "Vor allem der für Krems so wichtige Wirtschafts- und Kulturtourismus hat unter der Pandemie besonders stark gelitten".
Auch Kongresse und Seminare wären ausgeblieben und die universitären Einrichtungen stellten auf Distance-Lehre um. Besuchermagnete wie die Festivals "Glatt & Verkehrt" und "Donaufestival" mussten abgesagt werden. Besonders schmerzlich sei auch die Schließung der Museen und Einrichtungen der Kunstmeile Krems gewesen sowie die Absage des Wachaumarathons.
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