Krems erhält Umweltpreis als "Nachhaltige Gemeinde"

Krems erhält Umweltpreis als "Nachhaltige Gemeinde"
Ausgezeichnet wurde das Klimarelevanz-Tool, das die Auswirkungen von politischen Beschlüssen auf die Umwelt dokumentiert.

Viele Gemeinden und Städte suchen nach Möglichkeit in ihren Vorgehensweisen und Prozessen nachhaltiger zu werden. Ein Versuch der Stadt Krems an der Donau in diese Richtung ist das sogenannte Klimarelevanz-Tool. Das kommt seit Herbst bei allen politischen Beschlüssen in der Stadt zur Anwendung und die Auswirkungen jeder Maßnahme auf Umwelt und Klima werden dokumentiert. Das neue Instrument wurde nun ausgezeichnet.

Das Tool wurde von Expertinnen und Experten der Baudirektion und der Klima-Energiemodellregion Krems (KEM Krems) in Zusammenarbeit mit der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ (eNu) entwickelt.

Krems erhält Umweltpreis als "Nachhaltige Gemeinde"

Stadtrat und Umweltgemeinderat Albert Kisling, KEM-Managerin Julia Berthold (Stadt Krems), Bürgermeister Reinhard Resch und Baudirektor Reinhard Weitzer.

Klimamanifest

Begonnen hat alles 2019 mit dem Beschluss des Kremser Klimamanifests im Gemeinderat. Dieses enthielt als zentralen Punkt die Überprüfung von Beschlüssen des Gemeinderats und des Stadtsenats hinsichtlich Auswirkungen auf das Klima. In Zusammenarbeit mit der KEM Krems ließ die Baudirektion ein entsprechendes Tool entwickeln. Gemeinsam wurde ein Kriterienkatalog erstellt, anhand dessen jedes einzelne Vorhaben auf Klimarelevanz bewertet wird. Seit Oktober letzten Jahres ist die Prüfung aller Anträge mithilfe dieses Tools obligatorisch.

Etwa 20 Prozent aller Beschlüsse seien laut Informationen vonseiten der Stadt unmittelbar klimarelevant, haben also Auswirkung auf Emissionen, Klima und Umwelt. Nachdem man mehrere Fragen im Klimatool beantwortet hat, spuckt das System ein Ergebnis aus. Ist das Projekt auf der Klimatool-Ampel etwa nicht grün, sondern gelb oder sogar rot, dann müssen ausgleichende Maßnahmen gesetzt werden, hieß es im Zuge eines Pressegesprächs der Stadt. Wenn etwa Flächen verbaut werden, könne es sein, dass dann zusätzlich neue Grünflächen angelegt werden oder Bäume gepflanzt werden müssen.

Optimierungen

Der Prüfprozess startet mit einer groben Ersteinschätzung und reicht bis zu Umsetzungs- und Optimierungsvorschlägen. Die „Beschlussampel“ soll dann die Arbeit in den Ausschüssen und Fachgremien erleichtern, "da schon in einem frühen Entscheidungsstadium klimafreundliche Alternativen zur Diskussion gestellt werden können", sagt Baudirektor Reinhard Weitzer (SPÖ). Mandatarinnen und Mandatare hätten auf diese Weise die Möglichkeit, Argumente der Klimarelevanz in den Prozess einfließen zu lassen.

Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ) spricht von einer Vorreiterrolle, die man in Österreich mit diesem neuen Instrument habe: "Wir stellen uns den Herausforderungen der Klimakrise und nehmen die Verantwortung sehr ernst, auch künftigen Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen." Laut Weitzer soll das Tool daher auch anderen Gemeinden zur Verfügung gestellt werden.

Auszeichnung für die Stadt

Für dieses Tool durfte die Stadt Krems heuer den Preis für nachhaltige Gemeinden entgegennehmen. Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) vergibt jährlich diesen Umweltpreis. Damit werden Initiativen und Projekte gewürdigt, die Energie und Ressourcen sparen helfen und somit zur Nachhaltigkeit beitragen.

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