Diebesduo war in Waldviertler Häusern hinter Schmuck her
In Österreich hätten staatliche Hilfen viele Auswirkungen der Pandemie abgefedert. In anderen Ländern wie etwa Serbien sei die Lage eine gänzlich andere, wie Strafverteidiger Andreas Reichenbach am Donnerstag vor dem Landesgericht Krems erklärte.
"Nicht sonderlich professionell"
Die „wirtschaftliche Bedrängnis durch Corona“ habe seine beiden Mandanten zu Einbruchsdiebstählen veranlasst. In insgesamt 22 Fällen versuchte das Duo (45 und 37 Jahre alt) im November und Dezember des letzten Jahres in Waldviertler Wohnhäuser einzusteigen. Glückte der Versuch, ließen sie von Halsketten und Rosenkränzen über Manschettenknöpfe bis hin zu Uhren und Bargeld vermeintlich Wertvolles mitgehen – insgesamt im Wert von 75.000 Euro.
„Sonderlich professionell waren die Einbrüche nicht“, räumte der Verteidiger ein. An neun Tatorten hinterließ das Duo Fußabdrücke, einmal sogar DNA-Spuren. Die Polizei stellte außerdem ein Navi mit den Einbruchsadressen und einen Großteil des Diebesgutes sicher.
Mitleid mit Opfern
„Anfangs schienen die Einbrüche leicht von der Hand zu gehen. Immer öfter – zum Glück für die Leute die dort leben – scheiterten wir aber an Sicherheitsanlagen“, erklärte der schon mehrfach wegen Einbruchsdiebstählen verurteile 45-Jährige. Über eine Dolmetscherin ließen die beiden ausrichten, dass ihnen ihre Opfer leidtäten.
„Ich war nicht ich. Ich war unberechenbar“, hätten den 37-Jährigen vor allem Existenzängste in die Kriminalität getrieben. Wie auch sein Komplize bekannte sich der Unbescholtene vollinhaltlich schuldig.
Zu geringes Strafausmaß
Das Schöffengericht verhängte eine drei- beziehungsweise vierjährige unbedingte Haftstrafe über das Diebesduo. Das Urteil ist nichts rechtskräftig, da die Staatsanwaltschaft Berufung aufgrund des zu geringen Strafausmaßes einlegte.
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