"Die Zeichnung entsteht im Kopf": Forum Frohner feiert 15-Jahr-Jubiläum
Das Forum Frohner in Krems begeht sein 15-jähriges Bestehen mit der Ausstellung "Die Zeichnung entsteht im Kopf. Frohner als Zeichner", die am Samstagvormittag durch Landtagspräsident Karl Wilfing (ÖVP) eröffnet wurde. Zudem wurde der opulente dritte Band des Werkverzeichnisses von Adolf Frohner präsentiert.
"Kunst muss nicht schön sein. Aber sie muss notwendig sein": Nur einer von Frohners charakteristischen Aussprüchen. Der 2007 kurz nach dem Spatenstich zum Forum Frohner verstorbene Künstler zählt zu den wesentlichen Protagonisten der österreichischen Nachkriegsmoderne. Seinem zeichnerischen Werk widmet sich nun die von Dieter Ronte und Elisabeth Voggeneder kuratierte Ausstellung.
Frohner allein im Fokus
Voggeneder erinnerte daran, dass sich Frohner kein Museum, sondern eben ein Forum als Ort der Begegnung gewünscht hatte, in der das dialogische Prinzip zur Geltung gelangt. Das wurde bisher in den Ausstellungskonzepten verwirklicht, wobei Frohners Schaffen u.a. mit Beuys, Stifter oder Basquiat in Beziehung gesetzt wurde. Diesmal steht Frohner allein im Fokus, betonte Joachim Rössl, Präsident der Adolf Frohner Privatstiftung.
"Immer auf der Suche nach sich selbst in Bezug auf die Gesellschaft" sei Frohner gewesen, er habe sich nie "akademisch degenerieren lassen", meinte Ronte. Die Ausstellung sei gleichsam als "biografischer Rundgang" gestaltet, beginnend bei einem frühen Selbstporträt, endend mit der Arbeit "Fast ein Heiliger" aus dem Jahr 2002. Dazwischen lassen sich die Entwicklung intensiver Verdichtung nachverfolgen, die Hinwendung zur weiblichen Figur und spätere abstrakte Transformationen.
Zum kulinarischen Ausklang der Eröffnung wurde Chili con carne geboten. Eine von Frohners Lieblingsspeisen, wie Ronte berichtete. Nicht zuletzt deshalb, weil sich Mexiko seinerzeit als einziges Land gegen die nationalsozialistische Übernahme Österreichs ausgesprochen hatte: nur ein bezeichnendes Beispiel für den konsequent politisch denkenden Künstler Adolf Frohner.
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