Die letzten Worte eines Kremser Kriegsgegners

Die letzten Worte eines Kremser Kriegsgegners
Rudolf Redlinghofer war überzeugter Zeuge Jehovas. Vor genau 82 Jahren wurde er deshalb von den Nazis hingerichtet.

Der KURIER berichtet verstärkt aus Krems und der Region Wachau. Wenn Sie über alle wichtigen Themen in der Region informiert bleiben wollen, dann können Sie sich hier oder am Ende des Artikels für den wöchentlichen Newsletter "Nur in Krems" anmelden.

"... mit der Waffe in der Hand meinem Nächsten gegenübertreten und ihn töten, nein, das kann ich nicht mit meinem Gewissen und dem Gesetz Gottes in Einklang bringen.“ Rudolf Redlinghofers Beweggründe für die Verweigerung des Wehrdienstes im Zweiten Weltkrieg, die er in einem Brief seiner Frau Agnes schildert, sind klar. Überzeugungen, die ihn schließlich aber das Leben kosten sollten.

Abschiedsbrief nur Stunden vor der Hinrichtung

„Kein Mensch in der weiten Welt kann sich solch eine Verfassung ausdenken, in der sich ein Mensch befindet, der nur mehr Stunden zu leben hat. Der Herr sende seinen Engel, dass er mich stärke“, schrieb Redlinghofer an sein „liebes Weib“, das er samt der zweijährigen Tochter in Krems zurücklassen musste, nur sechs Stunden vor seiner Hinrichtung. Neben der Ohnmacht über sein bevorstehendes Schicksal zeugen diese Zeilen aber von seinem Vertrauen in seinen Glauben als Bibelforscher, wie damals die Zeugen Jehovas häufig genannt wurden.

Kommentare