Wechsel ist das Schöne
Grundsätzlich werden die Werke für sechs Monate verliehen, eine Verlängerung auf ein Jahr ist aber möglich. „Dabei ist der Wechsel das Schöne“, wissen Artothek-Leiterin Isabell Fidler und Mitarbeiterin Lisa Saahs. „Ein Gemälde kann das Raumklima komplett verändern.“ Während im Sommer farbenfrohe Gemälde gerne ausgeborgt werden, sind im Herbst eher Grafiken beliebt.
Dabei wissen die meisten der über 1.500 Stammkunden, die von Privaten bis hin zu Firmen reichen, nach dem Stöbern im Onlinekatalog bereits, welches Werk sie ausborgen möchten. „Hat man aber etwa in einem Büro einen langen Gang und keine Vorstellungen, beraten wir gerne“, sagt Saahs.
Einzige Voraussetzung, um ein Werk entlehnen zu können, ist ein Wohnsitz in Österreich. Damit möchte man die Schwelle für potenzielle Kunden möglichst gering halten. Um 54 Euro für Gemälde und 18 Euro für Grafiken (für sechs Monate) sollen die Preise auch junge Kunstaffine ansprechen. Im Preis inkludiert ist auch eine Versicherung: „Es ist zum Glück noch nie etwas Gröberes passiert“, ist Fidler froh. „Jede Retoure wird dann aber restauriert und gepflegt.“
Kunst zu Menschen bringen
"Wir wollen die Kunst zu den Menschen bringen“, lautet die Devise der Artothek-Leiterin. Im Sinne der Kunstvermittlung werden so auch Werke an Bildungseinrichtungen verliehen. „Das Gemälde hängt dann für ein Semester im Klassenzimmer oder in der Kindergarten-Gruppe und bietet so viel Zeit für Auseinandersetzung“, erklären die Expertinnen.
Welche Auswirkungen die Kunstleihe hat, wird anlässlich des Jubiläumsjahrs aktuell in einer Studie der Universität Wien erhoben. Die Ergebnisse sind für Saahs und Fidler jetzt schon klar: „Mit Kunst kann man die Lebensqualität ganz einfach verbessern. Hängt ein Werk im Wohnzimmer, kann man jeden Tag etwas anderes entdecken.“
Mit der Positionierung direkt an der Kunstmeile Krems nutzt die Artothek auch Synergien mit den umliegenden Ausstellungshäusern. In der aktuellen Ausstellung der Landesgalerie NÖ „Rendezvous mit der Sammlung. Kunst von 1960 bis heute“ sind mehr als 40 der 128 ausgestellten Künstler auch in der Artothek vertreten. Diese Kooperation bringe auch immer mehr neue Kunden in die benachbarte Artothek.
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