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Dass der Balanceakt zwischen Kindern, Arbeit, Partnerschaft und Co. für Familien oft herausfordernd ist, ist bekannt. Doch die Corona-Krise verstärkte mit Homeoffice, Distance-Learning, Kurzarbeit und Jobverlusten die Belastungen noch weiter.
Belastungsgrenze erreicht
Vor allem Frauen seien dadurch, aber auch durch Beziehungskrisen und Einsamkeit, im letzten Jahr an ihre Grenzen gestoßen, wie Alexandra Koschier von der Frauenberatungsstelle Lilith in Krems weiß: „Die Anliegen der Frauen haben sich nicht grundsätzlich verändert, jedoch wurden sie durch die Corona-Krise um ein Vielfaches verstärkt.“
Durch die Krisenzeit hätten „traditionelle Verhaltensweisen und Denkmuster bereits überholt geglaubter Geschlechterrollen“ wieder Aufwind bekommen.
Kostenlos und anonym
Seit mittlerweile fast zwanzig Jahren steht die Beratungsstelle Lilith in Krems Frauen in vielen Situationen zur Seite. Das über den Trägerverein „Frauenplattform Krems“ finanzierte Beratungsangebot ist kostenlos und anonym. Besprochen werden Themen wie Trennung, Beziehung, psychische Gesundheit, Gewalterfahrungen, aber auch Kinder und Bildung. „Alle Themen die in einem Frauenleben vorkommen“, erklärt die Klinische- und Gesundheitspsychologin Koschier.
Vor allem Themen wie Armut, Wohnen, Einsamkeit, aber auch Arbeit seien in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus gerückt. „Es war notwendig, bei Frauen ein Bewusstsein zu schaffen, dass es kein Versagen ist, sich in Krisensituationen – bei psychischen, gesundheitlichen, finanziellen, sozialen oder rechtlichen Anliegen – Unterstützung zu holen“, so Koschier.
"Wohnzimmer"
Im Jahr 2017 wurde mit dem „Lilith Wohnzimmer“ ein neues Angebot geschaffen. Wohnungslose, bzw. von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen können dort unterkommen, um ihr Leben von einem sicheren Ort aus neu zu ordnen. So konnten 2019 15 Frauen und ihre insgesamt sieben Kinder hier eine Zuflucht finden.
www.lilith-krems.at
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