Krems: Vielschreiber präsentiert seinen neuen Krimi
Louise Wouters, die Tochter einer wohlhabenden und einflussreichen belgischen Familie, wird entführt. Der Fall gibt Rätsel auf und daher kommt sogar Commissaire divisionnaire Lucien Bertrand, der eigentlich schon in Pension ist, wieder zurück in seinen Beruf, um die Ermittlungen voranzutreiben. So liest sich der Plot des jüngsten Werks „Der alte Kommissar“ von Autor Jürgen Ockenfels, den seine Leserschaft besser unter dem Pseudonym Jürgen von Rehberg kennt.
Und lange warten müssen Fans des Vielschreibers nie. Seit 2015 hat er unfassbare 70 Publikationen verfasst. Ockenfels ist im Jahr 1944 in Neckarelz, in Baden-Württemberg in Deutschland, zur Welt gekommen. Zwanzig Jahre habe er als Banker gearbeitet, erzählt er im Gespräch mit dem KURIER. „Das hat mich nicht erfüllt.“ Daher schulte er um auf Masseur und Yogalehrer.
Eine Lust zu schreiben hat es bei ihm schon immer gegeben. Vor allem in der Berufsschule sei er dann motiviert worden. Es habe immer mehrere Auswahlmöglichkeiten bei den Textaufgaben gegeben und er habe immer die anspruchsvolleren gewählt. „Dafür habe ich Lorbeeren geerntet. Ich habe dann auch Gedichte geschrieben und gereimt.“
Später ist das Schreiben mehr in den Hintergrund getreten, vor allem als er dann eine Familie gegründet hat. Irgendwann juckte es den Autor, den es wegen der Liebe in den Kremser Stadtteil Rehberg verschlagen hat, doch wieder in den Fingern und er verfasste die Autobiografie „Mein Neckarelz“.
„Es war eine sehr aufregende Kindheit nach dem Krieg“, schildert er. So viele Episoden aus seiner Vergangenheit wären ihm beim Schreiben wieder eingefallen. Via Mail habe er auf sein Werk eine starke Resonanz bei der Leserschaft bekommen.
Über die Selfpublishing-Plattform BOD veröffentlicht er seither seine Texte und schwärmt von dem Konzept. „Die Bücher werden erst gedruckt, wenn jemand eines kauft. Es hat mich gereizt, dass ich keinen Verlag anbetteln musste.“
Süchtiges Schreiben
So etwas wie eine Schreibblockade kennt Ockenfels nicht. „Es ist wie eine Sucht. Ich vergesse das Essen und Trinken und bin einfach glücklich ... die Geschichten erzählen sich von selbst. Das klingt eigenartig, ist aber so. Ich kann dann einfach nicht mehr aufhören“, schildert er. Prinzipiell würden sich seine Krimi-Werke immer besser verkaufen als seine belletristischen Bücher.
„Die Romantik ist weitgehend verloren gegangen“, erklärt sich das der Autor. Das würde ihm auch im Alltag, wie beim Spazierengehen, auffallen. Er halte dabei immer noch die Hand seiner Frau, mit der er seit 37 Jahren verheiratet ist. Da seien sie wie ein frisch verliebtes Paar, sagt er. Das sehe er nur noch selten.
Ockenfels’ Bücher sind in Buchhandlungen und auch online, etwa auf www.bod.de, erhältlich.
Kommentare